Winterdepression: Keine Macht dem Winterblues
Mit dem Herbstanfang sind die Nächte nun wieder länger als die Tage. Häufig stehen wir im Dunkeln auf und kommen nach einem Arbeitstag erst zurück, wenn die Sonne bereits hinter dem Horizont verschwunden ist. Für die einen eine tolle Jahreshälfte: Das Laub fällt, die Temperaturen sinken und die Waldspaziergänge haben endlich wieder das richtige Flair. Einige andere können mit der dunklen Jahreszeit nicht viel anfangen. Die kalten Temperaturen drücken auf die Stimmung und können einen Winterblues oder gar eine Winterdepression auslösen. Um dieses Tief zu umgehen, sollte der Alltag an die neuen Gegebenheiten angepasst werden.
Die Stimmung und der Winter
Viele Menschen hatten bereits mit einem Winterblues zu kämpfen. Andauernder Regen oder Schnee, dunkles Wetter und die anhaltende Pandemiezeit fördern dessen Entstehung. Die Bezeichnung beschreibt diese Monotonie der Tage, wie bei einem Blues, der auch immer nach demselben starren Schema gespielt wird. Es handelt sich um eine sehr leichte Form der Winterdepression, die keine krankhaften Ursachen besitzt. Bei einer Winterdepression sieht das schon anders aus. Diese saisonal abhängige Depression kommt dennoch deutlich seltener vor als die ganzjährige Variante.
Das Leben weiterhin nach draußen verlagern
Die Ursachen für die Winterverstimmungen sind noch nicht vollumfänglich aufgeklärt. Die ständige Dunkelheit und ein geänderter Schlaf-Wach-Rhythmus scheinen eine wichtige Rolle zu spielen.
Typische Symptome einer Winterdepression
- gedrückte Stimmung
- kein ehrliches Empfinden von Freude
- Antriebslosigkeit
- Unausgeglichenheit
- gesteigerter Appetit
- erhöhter Schlafbedarf
- Müdigkeit während des Tages
- typische Saisonabhängigkeit
Bei langanhaltenden Symptomen sollte immer ein Arzt aufgesucht werden, um eine Abgrenzung zwischen einem harmlosen Winterblues und einer echten Depression festzustellen.
Die folgenden 3 Tipps können jeden Alltag positiv beeinflussen:
- Gehen Sie an die frische Luft. Die unkomplizierteste Lichttherapie bietet die Sonne. Egal ob bewölkt oder blauer Himmel: Die Helligkeit am Tag hat einen positiven Effekt auf das Gemüt. Am besten als tägliche Routine etablieren, sonst lässt die Wirkung gleich ein paar Tage später wieder nach. Für den Innenbereich eignen sich Geräte zur Lichttherapie – vor allem für Personen, die schlecht zu Fuß sind und nicht den Spaziergang in die alltägliche Routine einfließen lassen können. Nebenbei werden die Vitamin D Speicher regelmäßig durch das Sonnenlicht aufgefüllt.
- Der ständigen Schlaf-Lust widerstehen. Beim Winterblues wird das Bett zum besten Freund. Dennoch scheint die Überwindung, sich aus dem Bett zu zwingen, einen positiven Effekt auf die Stimmung zu haben. Das Dösen vor dem TV oder ein Mittagsschläfchen sollten lieber einer Aktivität im Freien weichen. Ob Gartenarbeit oder eine tägliche Gassi-Runde mit dem Nachbars-Hund: So bringen Sie Abwechslung und Freude in den Alltag.
- Nicht ausschließlich „in den Tag hineinleben“. Ein geregelter Tagesablauf mit Beruf, Aufgaben und Aktivitäten, die Geist und Körper fordern, beugt der Entstehung eines Winterblues vor. Außerdem lenken die Tätigkeiten optimal von Grübelattacken und Regenwetter ab.
Bestimmte Lebensmittel für gute Laune
Auch die Ernährung beeinflusst unsere Stimmung, davon sind Forscherteams auf der ganzen Welt überzeugt. Schuld daran ist die „Darm-Hirn-Achse“, über welche die beiden Organe miteinander kommunizieren. Es gibt Lebensmittel, welche die Stimmung positiv oder negativ beeinflussen können. In der dunklen Jahreszeit sollte man ein besonderes Augenmerk auf die Auswahl der Speisen werfen. Bewährt haben sich antientzündliche Lebensmittel und solche, die unsere Darmflora positiv beeinflussen. Damit sind die guten Bakterien gemeint, die dort leben und die Verdauung intakt und gesund halten. Außerdem täglich leicht, gesund und vitaminreich essen. Zu schwere Mahlzeiten fördern das Bedürfnis, sich hinzulegen und auszuruhen. Jetzt ist es aber wichtig, im Alltag besonders aktiv zu bleiben.
Eine Tasse "Gute Laune" Kakao am Nachmittag
Kakao ist eine Wunderwaffe gegen schlechte Laune. Zu seinen Inhaltsstoffen gehört Tryptophan, welches im Körper in Serotonin umgewandelt wird. Dieses wirkt stimmungsaufhellend und ist einer der wichtigsten „Gute Laune“ Stoffe des Körpers. Für den warmen Kakao in einem Topf eine Tasse Milch oder Haferdrink erhitzen, 1 EL Back-Kakao (ohne Zuckerzusatz, 100% Kakaopulver) und 1 TL Honig dazugeben. Mit einem Schneebesen verrühren, kurz aufkochen lassen und dann warm genießen. Tipp: Frische Vanille dazugeben! Es gibt Hinweise, dass der reine Geruch zusätzlich die Ausschüttung von Glückshormonen erhöht.
Johanniskraut aus der Apotheke
Präparate aus Johanniskraut gelten als stimmungsaufhellend, haben jedoch viel Beratungsbedarf. Gute Wirksamkeitsbelege gibt es für viele Präparate, die es speziell in Apotheken gibt. Hier kommt es auf eine ausreichende Menge des Extraktes aus Blättern und Blüten an, damit sich eine Therapie auch lohnt. Da Johanniskraut mit vielen Medikamenten wechselwirkt, muss die Produktauswahl immer individuell erfolgen. Lassen Sie sich am besten in Ihrer Apotheke beraten. Die Einnahme sollte als Kur über einen längeren Zeitraum erfolgen und wie immer gilt: Bei der Therapie am Ball bleiben.
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