Dem Spannungskopfschmerz den Kampf ansagen
Einen klassischen Kopfschmerz, der einfach so entsteht, kennen wohl fast alle Menschen. Einer Umfrage zufolge leiden ca. 50 % der Männer und Frauen mindestens einmal jährlich an typischen Symptomen. Doch ist dieser Schmerz immer harmlos?
Um die Kopfschmerzen im Alltag besser einschätzen zu können, ist es sinnvoll, die verschiedenen Formen zu kennen. Gibt es für die auftretenden Beschwerden keine Ursache oder andere Begleiterscheinungen, dann spricht man von primären Kopfschmerzen. Dazu zählen beispielsweise der Spannungskopfschmerz und die Migräne, welche bei 90 % der Schmerzgeplagten die Ursache darstellen. Sekundäre Kopfschmerzen sind immer ein Symptom einer anderen Erkrankung, wie bei einem Schädel-Hirn-Trauma nach einem Unfall.
Typische Arten von Kopfschmerzen
Spannungskopfschmerz
Spannungskopfschmerz kann selten, häufig oder sogar chronisch auftreten. Leiden Sie an zwei bis 14 Episoden pro Monat, wird dies bereits als häufiger Kopfschmerz bezeichnet. Die Symptome können dumpf oder drückend ausfallen und betreffen in der Regel den ganzen Kopf. Sportliche Aktivität führt meist nicht zu einer Verschlimmerung und weitere Begleiterscheinungen sind eher selten. Die Ursachen reichen von Stress über Fehlhaltung bis hin zu Muskelverspannungen.
Migräne
Migräne-Geplagte leiden häufig sehr stark unter der regelmäßigen Belastung. Der pulsierende, pochende Schmerz tritt phasenweise auf und betrifft meist nur eine Kopfseite. Migräneattacken von bis zu drei Tagen sind keine Seltenheit. Dazu gesellen sich Übelkeit, Erbrechen sowie eine erhöhte Licht- und Lärmempfindlichkeit. Körperliche Aktivität verschlimmert die Symptome meistens. Leider sind die Ursachen noch nicht vollständig erforscht, Gründe könnten bestimmte Lebensmittel, ein gestörter Schlaf oder hormonelle Ursachen sein.
Clusterkopfschmerzen
Ein Clusterkopfschmerz ist typischerweise recht kurz, dafür aber sehr heftig. Die im Bereich der Augen oder Stirn auftretenden Schmerzattacken können bereits nach drei Stunden wieder verschwunden sein, aber auch bis zu acht Mal täglich auftreten. Auch hier sind die Ursachen noch nicht bekannt, allerdings können Alkohol, Nikotin, flackerndes Licht oder zu starke körperliche Belastung Auslöser darstellen. Auch Medikamente gegen Kopfschmerzen können bei zu häufiger Einnahme einen „Entzugskopfschmerz“ auslösen.
Wann Sie besser den Arzt aufsuchen sollten
Ein Arztbesuch ist hin und wieder notwendig, um bestimmte schwere Ursachen oder Begleiterscheinungen auszuschließen. Dazu gehören unter anderem ein Trauma, die Nasennebenhöhlenentzündung, Bluthochdruck oder eine akute Hirnhautentzündung.
Diese Tipps helfen Ihnen, im Alltag schnell richtig zu entscheiden
- Schmerzen bestehen länger als 24 Stunden
- wiederkehrend, mehr als zehn Attacken pro Monat
- Ursache unbekannt und Schmerz stark und anfallsartig
- Kopfverletzung nach Unfall oder Sturz
- hohes Fieber ab 39 °C
- andere Symptome wie Schwindel, Sehstörung oder Lähmung
- Bewegung verschlimmert die Beschwerden
- bei allen Kindern unter sieben Jahren
Therapie von Spannungskopfschmerz
Ein milder Spannungskopfschmerz kann bis zu drei Tage hintereinander auch ohne einen Arztbesuch behandelt werden. Darüber hinaus gilt auch hier: Ursachenabklärung beim Arzt oder der Ärztin nicht aufschieben! Geeignete Wirkstoffe sind Ibuprofen (200-400 mg pro Dosis), Acetylsalicylsäure (500-1000 mg pro Dosis), Diclofenac (12,5-25 mg pro Dosis) oder Paracetamol (500-1000 mg pro Dosis).
Lassen Sie sich am besten beraten, welches Arzneimittel für Sie am besten geeignet ist. Acetylsalicylsäure darf zum Beispiel nicht bei Kindern unter zwölf Jahren, bei erhöhter Blutungsneigung oder bei Asthmapatienten angewendet werden. Bei Paracetamol ist die individuelle Leberproblematik sowie die Wechselwirkung mit Alkohol zu beachten. Auch Kombinations-Medikamente aus einem der genannten Schmerzmittel mit Coffein helfen sehr gut, da es die Wirkung verstärken kann und so eine niedrigere Dosis möglich ist.
Was Sie sonst noch tun können – 5 einfache Tipps
- Auslöser identifizieren und meiden – dazu eignet sich ein Kopfschmerztagebuch
- auf ausreichend erholsamen Schlaf achten
- mindestens 1,5 Liter Wasser oder ungesüßten Tee pro Tag trinken
- Übungen zur Nacken- und Muskelentspannung in den Alltag integrieren
- Minzöl zur Schläfenmassage verwenden
Fun-Fact: Kopfschmerzen durch Eiscreme? Das ist kein Mythos!
Der sogenannte Kältekopfschmerz entsteht bei einer zu starken Kälteeinwirkung am Gaumen oder im Rachenbereich. Das passiert beispielsweise, wenn Sie eine zu große Menge leckere Eiscreme zu schnell in den Mund schieben. Die Gefäße pumpen impulsartig Blut Richtung Gehirn, was einen erhöhten Druck und einen stechenden Kopfschmerz auslöst. Eine Art „Brain-Freeze“ könnte man sagen. Häufig ist nach wenigen Sekunden alles überstanden. Schnelle Hilfe: Zunge an den Gaumen drücken, so entspannen sich die Gefäße. Danach gilt: Das Eis langsam weiter genießen.