Flugangst – über den Wolken entspannt bleiben
Eine Reise mit dem Flugzeug bedeutet nicht für jeden ein spaßiges Erlebnis. Aktuellen Umfragen zu Folge leiden rund 16 % der Erwachsenen in Deutschland an akuter Flugangst. Hinzu kommen rund 20 %, die sich deutlich unwohl fühlen, wenn sie den Fuß in einen Flieger setzen. Dabei gehört das Flugzeug zu den sichersten Transportmitteln.
Flugangst und wie sie sich äußert
Fachlich korrekt wird die Flugangst auch als Aviophobie bezeichnet, was wörtlich übersetzt so viel wie „Vogel und Angst“ bedeutet. Die Ursachen können vielschichtig sein. Einige Personen haben Angst vor einer drohenden Katastrophe wie einem Absturz oder starken Turbulenzen. Außerdem können Platz- sowie Höhenangst hinzukommen. Auch die mangelnde Kontrolle über den Flieger bzw. der unwirkliche Zustand des Fliegens an sich beeinflussen die Angststörung zusätzlich. Besonders anfällig sind Menschen, die einen stressigen Alltag leben. Eine angespannte Grundstimmung kann die Angst-Schwelle beim Fliegen erheblich herabsetzen. Hat man in der Vergangenheit bereits negative Erfahrungen beim Fliegen gemacht, kann das ungute Gefühl auch mit den Jahren stetig zunehmen.
Typische Symptome von Flugangst sind:
- Zittern
- Appetitlosigkeit
- feuchte und kalte Hände
- innere Unruhe
- flaues Magengefühl
- Schweißausbrüche
- allgemeines Unwohlsein
- Panikattacken
- Fluchtgedanken
- Herzrasen
Auf Schlafmittel und Alkohol besser verzichten
Die Flugangst sollte nicht mit starken Schlafmitteln behandelt werden. Die muskelentspannende und reaktionseinschränkende Wirkung kann Stürze während des Fluges fördern. Außerdem ist man aufgrund der schlaffördernden Wirkung im Notfall nicht handlungsfähig. Auch Alkohol trübt die Sinne und sollte deshalb nicht als Therapeutikum zum Einsatz kommen. Ob Alkohol oder Schlafmittel, beide führen häufig zu einem Hangover. Man fühlt sich im Anschluss an den Flug abgeschlagen, müde und schlapp. Eindeutig kein optimaler Start in die Ferien.
So können Sie Ihre Flugangst in den Griff bekommen
Aufgrund der individuellen Ursachen gibt es keine pauschale Therapieempfehlung. Langfristig ist es sinnvoll, mittels Verhaltenstherapie oder mit speziellen Kursen die Flugangst anzugehen. Dabei können weitere Erkrankungen mit einbezogen werden, da die Angst meist nicht isoliert besteht. Einige Fluglinien bieten derartige Seminare direkt an Flughäfen an. Dabei werden Wissensinhalte zur Flugzeugtechnik sowie -Sicherheit vermittelt, um die Art des Fliegens besser zu begreifen. Teil der Seminare sind auch psychologische Aspekte und ein Testflug, um das Gelernte direkt anzuwenden. Ziel ist es, mit einer positiven Grundstimmung in den Flieger zu steigen und bestimmte Verhaltenstechniken zu erlernen, die während der Reise aktiv praktiziert werden können.
Mit der Flugangst richtig umgehen – Tipps für die Reise
- Erlangen Sie die Kontrolle zurück: Informieren Sie sich vor dem Flug über Wege, Ihr persönliches Gate und die Flugroute. So meiden Sie Stresssituationen vor Ort.
- Eine Runde drehen: Wählen Sie einen Platz am Gang, um den Überblick zu behalten und hin und wieder aufzustehen.
- Ablenkung hilft: ob Buch, Gesellschaftsspiel oder Film, beschäftigen Sie sich während der Flugzeit mit entspannten und aufheiternden Aktivitäten.
- Entspannungstechniken: Erlernen Sie im Vorfeld einfache Atemtechniken und Übungen zum Loslassen, um im Akutfall die Balance zu bewahren.
- Pflanzliche Mittel für die Reiseapotheke: Baldrian, Hopfen, Melisse, Passionsblume und Lavendel haben beruhigende bzw. schlaffördernde Wirkungen, ohne die Reaktion einzuschränken. Ein geeignetes, hochqualitatives Präparat bekommen Sie in Ihrer Pluspunkt Apotheke.