Einer hustet immer – Wie Sie eine akute Bronchitis erkennen
Pünktlich zum Start des nasskalten Wetters hört man es wieder überall Husten und Schniefen – willkommen in der Jahreszeit von Erkältung, Schnupfen und Co. Die akute Entzündung der Bronchien, auch Bronchitis genannt, ist eine der am häufigsten vorkommenden Erkältungskrankheiten überhaupt. Laut dem Onlineportal „Lungenärzte im Netz“ erkranken in den Wintermonaten wöchentlich von 100.000 Einwohnern rund 150 Menschen daran. Kinder und Jugendliche erwischt es dabei weitaus häufiger als Erwachsene.
Woran erkenne ich eine Bronchitis
Klassischerweise sind zuerst die oberen Atemwege befallen. Zum lästigen Schnupfen gesellen sich häufig ein Kratzen im Hals sowie ein reizender Husten hinzu, der sehr hartnäckig werden kann. Die Krankheitserreger, in den meisten Fällen Viren, wandern typischerweise von den oberen in die unteren Atemwege und lösen dort eine akute Bronchitis aus. Der trockene Husten geht nach ein paar Tagen oft fließend in einen produktiven Husten über. Manchmal dominiert der quälende Reiz und ein andermal wird Schleim abgehustet. Der bellende Husten erschwert vor allem den Alltag und bringt schlaflose Nächte mit sich, die den Körper zusätzlich schwächen. Daneben sind ein geröteter Hals sowie eine gereizte Schleimhaut charakteristisch für die akute Bronchitis.
Der Etagenwechsel
Genau wie bei einem Aufzug können Krankheitserreger verschiedene Etagen der Atemwege im Körper erreichen. Stirnhöhle, Nasennebenhöhlen und die Mittelohren gehören zu den oberen Stockwerken. Die Erreger können sich dort eine ganze Weile aufhalten und Symptome wie Schnupfen, Schmerzen oder eine verstopfte Nase auslösen. Gelegentlich fährt der „Viren-Aufzug“ weiter nach unten. Vorbei an Rachen und Kehlkopf gelangen die ungebetenen Besucher in die Bronchien und machen es sich dort gemütlich. Die Bronchialschleimhaut der großen Lungenbläschen entzündet sich und eine Bronchitis entsteht.
Die akute Bronchitis verschwindet meist innerhalb von 10 Tagen ganz von alleine. Problematisch wird es erst, wenn sich zu den Bronchitis auslösenden Viren noch Bakterien gesellen. Typischerweise werden die Beschwerden dann im Verlauf ungewöhnlich stark. Auch Fieber kann ein Zeichen für eine Superinfektion sein. Beobachten Sie diese starke Verschlechterung der Symptome, sollten Sie umgehend einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Häufig kommt dann ein Antibiotikum zum Einsatz, um die Superinfektion zu behandeln. Dies ist wichtig, da sonst Folgeerkrankungen wie eine Lungenentzündung oder eine chronische Bronchitis entstehen können.
Wie Sie den lästigen Husten schnell los werden
Behandelt werden die auftretenden Hauptsymptome, in erster Linie der quälende Husten. Am besten verwenden Sie ein Präparat, welches schleimlösend und zusätzlich reizlindernd wirkt. Pflanzliche Zubereitungen mit Efeu, Eibisch, Spitzwegerich oder Thymian haben sich bewährt und sind in verschiedenen Darreichungsformen für Kinder und Erwachsene geeignet. Sie erleichtern das Abhusten von Schleim und legen sich wie eine schützende Schicht über die Schleimhaut in Hals und Rachen. Lassen Sie sich in der Apotheke beraten, welche Kombination an pflanzlichen Wirkstoffen für Sie am besten geeignet ist.
Zusätzlich sollten Sie auf eine ausreichende Befeuchtung der oberen Atemwege achten. Verwenden Sie zum Inhalieren entweder eine Schüssel mit heißem Wasser und ätherischem Eukalyptusöl oder nutzen Sie einen Wasserdampfvernebler mit geeigneten Kochsalz-Ampullen. Beide Varianten können mehrmals täglich angewendet werden und befeuchten die entzündeten Bronchien. Um den Hustenreiz zu lindern haben sich ergänzend Arzneitees, beispielsweise mit Primelwurzel und Malvenblüten, bewährt. Wohltuende Wärmeanwendungen wie ein entspannendes Erkältungsbad mit etwas Thymianöl können die lästigen Symptome der Bronchitis zusätzlich lindern.
Akut versus chronisch
Bei einer chronischen Bronchitis sind die Bronchien dauerhaft entzündet. Ständiger Husten oder Hustenreiz über mindestens drei aufeinanderfolgende Monate deuten auf einen chronischen Verlauf hin. Im Gegensatz zur akuten Variante sind die Auslöser häufig keine Viren oder Bakterien, sondern Schadstoffe aus der Umwelt. Hauptrisikofaktor ist das Rauchen. Die Entwicklung kann sich über mehrere Jahre hinziehen und schleichend immer schlimmer werden.
Was Sie sonst noch tun können
Damit es gar nicht erst zu einer akuten Bronchitis kommt, können Sie im Alltag aktiv vorsorgen.
5 Tipps, die Sie direkt in Ihren Alltag integrieren können:
- Spaziergänge an der frischen Luft – sie bringen den Kreislauf in Schwung und stärken nachgewiesen das Immunsystem
- Luftfeuchtigkeit zu Hause erhöhen – feuchte Schleimhäute in Hals und Rachen sind weniger anfällig für Viren und Bakterien
- Rauchen vermeiden – Tabakrauch erhöht das Risiko zur Entstehung einer Bronchitis
- Einen Gang runterschalten – Ausreichend Ruhepausen und stressfreie Phasen geben Ihrem Immunsystem Zeit die vielen Krankheitserreger optimal abzuwehren
- An Schutzimpfungen denken – leiden Sie häufiger an Infekten der oberen Atemwege, lassen Sie sich von Ihrem Arzt zum Thema Grippeschutz- sowie Pneumokokkenimpfung aufklären.