
Allergien - Infos & Tipps zu Ursachen, Linderung und Vorbeugung
Allergien sind kein Mythos! Warum wir allergisch reagieren
Hatschiii: Die Pollen fliegen, die Katze streicht um die Beine, die Hausstaubmilben haben es sich in der Matratze gemütlich gemacht. Auch der Stich einer Wespe oder der genüssliche Biss in eine Birne kann dafür sorgen, dass etwa die Mund- und Rachenschleimhäute anschwellen.
Auslöser für Allergien gibt es viele. In Deutschland sind laut Robert Koch-Institut jedes fünfte Kind und mehr als jeder dritte Erwachsene betroffen. Sie auch? Dann kann unser Ratgeber Sie unterstützen.
Übersicht: Ratgeber Allergie
Was ist eine Allergie?
Wie eine Allergie genau entsteht, ist noch nicht vollständig geklärt.
Experten gehen davon aus, dass mehrere Faktoren, wie zum Beispiel
Vererbung, eine Rolle spielen.
Was definitiv feststeht: Im Grunde reagiert das Immunsystem auf körperfremde
Substanzen, die sogenannten Allergene, über.
Was passiert in unserem Körper?
Treffen Allergene wie Pollen, Gräser oder Nüsse auf unsere Haut oder Schleimhäute, lösen sich winzige Eiweißverbindungen. Docken diese bei Antikörpern namens IgE an, löst dies sofort eine Abwehrreaktion aus und unser Körper setzt Histamin und andere Botenstoffe frei.
Die Mission: Uns schützen, so wie bei einer Grippe oder Erkältung. Nur ist unser Immunsystem in diesem Fall überaktiv: Unsere Haut schwillt an, ein Juckreiz setzt ein, die Nase läuft, die Augen tränen oder die Atemwege verengen sich.
Wie werden Allergien unterschieden?
Je nachdem, auf welche Weise unser Immunsystem auf einen Stoff reagiert, unterscheiden wir zwischen vier Allergietypen. Da Typ I und Typ IV am häufigsten vorkommen, betrachten wir sie näher.
Typ I | Typ IV | |
---|---|---|
Definition | Rund 90 Prozent aller Allergien zählen zum Typ I. Sie werden auch als Soforttyp-Allergie bezeichnet, denn die Reaktion nach dem Allergenkontakt setzt sehr schnell ein. | Dieser Typ wird auch als Spättyp-Allergie bezeichnet, weil zwischen Kontakt und Beschwerdebeginn bis zu 48 Stunden vergehen können. |
mögliche Allergene |
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Heuschnupfen - wenn die Pollen fliegen
Heuschnupfen ist die häufigste Allergie
Birke, Hasel, Erle, Gräser, Beifuß & Co: Blütenstaub ist meist der Auslöser für Heuschnupfen. Die sogenannte allergische Rhinitis steht Umfragen zufolge auf Platz eins der Allergien in Deutschland, denn wir leiden meist schon in Kindertagen darunter.
Sobald die Pollen mit den Schleimhäuten in Berührung kommen, läuft im Immunsystem eine Entzündungsreaktion ab – und es geht los: Augentränen und -jucken, Fließschnupfen, entzündete Nasenschleimhaut oder später unter Umständen sogar Asthma bronchiale.
Dass uns die Pollenallergie an manchen Tagen weniger zu schaffen macht als an anderen, liegt an der Allergenmenge. Sie schwankt und ist abhängig von den Umgebungsbedingungen der Pflanzen wie Temperatur, Witterung, Windverhältnisse oder Luftschadstoffe. Stickoxide oder Ozon können die Intensität noch erhöhen.
Laden Sie sich unseren kostenlosen Pollenflugkalender als PDF herunter:

Lindernde Tipps für die Pollensaison:
Waschen Sie abends die Haare, lüften Sie, nachdem es geregnet hat, und lassen Sie getragene Kleidung nicht im Schlafzimmer liegen. Staubsauger mit HEPA-Filter halten Feinstaub und allergene Partikel zurück.
Hausstaubmilben - kleines Tier, große Wirkung
Sie sind so winzig, dass wir sie mit bloßem Auge nicht erkennen. Trotzdem bedeuten sie für viele großen Ärger: Hausstaubmilben. Sie leben gerne in unserer Nähe, denn ihre bevorzugte Nahrung sind unsere Hautschuppen. Ein Allergiker kann den Auslöser somit nicht meiden. Aber: Das Leid lässt sich lindern.
Die Milbe liebt das Bett
Das Mitglied der Familie der Spinnentiere vermehrt sich zwischen Mai und Oktober, am liebsten in unserem Bett. Die Allergene befinden sich vor allem im Milben-Kot. Wird er trocken, zerfällt er in sehr kleine Teile. Diese verbinden sich mit dem Hausstaub: Bewegen wir Decke, Kissen oder Matratze, wird allergenhaltiger Staub aufgewirbelt und gelangt in die Atemluft. Der Luftzug tut sein Übriges – der Allergiker reagiert.
Welche Symptome treten auf?
Grundsätzlich leiden Betroffene das ganze Jahr über unter dieser Allergie. Nachts und nach dem Aufstehen sind die Beschwerden besonders stark.
Zu den häufigsten Symptomen zählen:
- entzündete Nasenschleimhaut
- dauerhaft verstopfte Nase
- Niesen
- Husten
- anhaltende Atemwegsinfekte, erhöhtes Risiko für Asthma bronchiale
- Haut- und Augenreaktionen
- gestörter Schlaf

Tipps für Hausstaubmilben-Allergiker
Im Fokus steht das Bett. Verwenden Sie allergikerfreundliche Matratzenüberzüge, sogenannte Encasings. Waschen Sie das Bettzeug regelmäßig bei mindestens 60 °C oder nutzen Sie entsprechende Zwischenbezüge. Die spezielle Bettwäsche wird teilweise auch von Krankenkassen erstattet.
Die Lieblingsstofftiere der Kinder können bei Bedarf für ca. zwei Tage ins Tiefkühlfach.
Achtung Kreuzallergie!
Warum uns Birke und Apfel Ärger machen
Nase, Augen, Haut, Atemwege, Ohren und Mund: Sind wir allergisch, kann sich die Reaktion auf vielfältige Weise an unterschiedlichen Stellen unseres Körpers zeigen. Beim oralen Allergiesyndrom sind in erster Linie Lippen, Haut, Schleimhäute oder Kehlkopf betroffen. Sie kribbeln, jucken, schwellen an.
In besonders schweren Fällen kann es sogar zu einer Anaphylaxie kommen. Der allergische Schock kann zu einem Herz-Kreislauf-Versagen führen, ausgelöst durch eine sogenannte Kreuzreaktion.
Was ist eine Kreuzallergie?
Bei dieser Form handelt es sich meist um eine pollenassoziierte Lebensmittelallergie. Sprich, sie steht mit Pollen in Zusammenhang. Das liegt daran: Unser Immunsystem bildet zum Beispiel Antikörper gegen Birkenpollen. Dieses Allergen ähnelt in seiner Struktur dem eines Apfels: Reagieren wir auf Birke, kann es also sein, dass wir Symptome zeigen, wenn wir ins runde Paradiesobst beißen.
Übrigens kann es auch bei Allergien gegen Hausstaubmilben oder Tierhaaren aufgrund ähnlicher Eiweiß-Moleküle in Lebensmitteln zu einer Kreuzreaktion kommen.

Unsere Empfehlung
Auch wenn der Allergietest positiv war: Gerade bei Pollenallergenen lässt sich keine pauschale Diät ableiten. Deshalb gibt es eine allergologische Ernährungstherapie. Nutzen Sie diese Beratungsmöglichkeit. Und informieren Sie am besten Ihr Umfeld über eine Kreuzallergie, falls es zum Beispiel zu einem allergischen Schock kommt.
Häufige Kreuzallergien
Hauptallergie | Mögliche Kreuzallergie |
---|---|
Gräser- und Getreidepollen | Erdnuss, Soja, Erbse, Bohne, Linse, Tomate, Banane, Melone, Mango, Cashewnuss, Pistazie, Getreidemehle und -produkte (v. a. Weizen), Lupinenmehl |
Baumpollen (Birke, Hasel, Erle, Buche) | Hasel-, Wal-, Para- und Cashewnuss, Mandel, Apfel, Birne, Pfirsich, Nektarine, Kirsche, Zwetschge, Kiwi, Marille, Karotte, Sellerie, Tomate, Soja, Anis, Fenchel, Kümmel, Koriander, Petersilie, Dill, Basilikum, Oregano, Chili |
Kräuterpollen (zum Beispiel Beioder Gänsefuß) | Sellerie, Karotte, Fenchel, Artischocke, Tomate, Paprika, Kamille, Anis, Kümmel, Koriander, Curry, Petersilie, Knoblauch, Basilikum, Oregano, Pfeffer, Muskat, Zimt, Ingwer, Sonnenblumenkerne |
Latex | Avocado, Banane, Kiwi, Ananas, Mango, Honigmelone, Feige, Papaya, Pfirsich, Passionsfrucht, Sellerie, Tomate, Paprika, Maroni, Buchweizen |
Hausstaubmilben | Krabbe, Garnele, Hummer, Scampi, Krebs, Muschel, Auster, Tintenfisch, Schnecke |
Quelle: gesundheit.gv.at
Unsere Tipps zu Vorbeugung, Behandlung und Co.

Allergien vorbeugen
(Werdende) Eltern können definitiv etwas tun, um bei ihrem Kind das Risiko auf die Entwicklung einer Allergie zu senken. Aber auch Erwachsene können ihr Allergie-Risiko reduzieren.
Ratgeber Allergien vorbeugen
Allergien - Diagnose und Behandlung
Eine weitsichtige Therapie macht bei einer Allergie Sinn – nicht nur, um die akuten Symptome zu bekämpfen, sondern auch um Folgeerkrankungen vorzubeugen.
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Atopische Dermatitis
SOS: Es juckt! Allergiker sind häufig betroffen. Neurodermitis gehört – wie Heuschnupfen und allergisches Asthma – zu den „atopischen Erkrankungen“.
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Richtig handeln bei allergischem Schock
Bei einem allergischen Schock ist sofortiges Handeln angesagt. Dafür ist es wichtig, erste Anzeichen zu erkennen, um im Notfall die richtigen Entscheidungen zu treffen.
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Medikamentenallergie
Allergische Reaktionen sind vielseitig und gehen weit über Pollen hinaus. Neben Kontaktallergien und Substanzen aus Tierhaaren oder Schimmelpilzen gehören auch Medikamente dazu.
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Histaminunverträglichkeit
Allergien und Unverträglichkeiten auf verschiedene Lebensmittel sind durchaus bekannt. Neben Laktose, Gluten und Fructose ist auch die Histaminunverträglichkeit heutzutage recht häufig anzutreffen.
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Heuschnupfen – Allergie gegen Pollen
Der Frühling kommt. Um die Allergie-Saison gut zu überstehen, können einerseits vorbeugende und andererseits medikamentöse Maßnahmen schnell Linderung schaffen.
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Mit einer Tierhaarallergie richtig umgehen
Bevor man sich für den Einzug eines Haustieres entscheidet, lohnt es sich herauszufinden, ob man eine Allergie gegen die ausgewählte Tierart oder Rasse hat.
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Allergien bei Kindern erkennen und behandeln
Es gibt verschiedene Arten von allergischen Reaktionen, wobei im Kindesalter am häufigsten Heuschnupfen, Neurodermitis, allergisches Asthma, Nahrungsmittel- sowie Kontaktallergien auftreten.
Ratgeber Allergien bei Kindern
Allergisches Asthma
Die Atemwegserkrankung Asthma bronchiale ist durch eine dauerhafte Entzündung in den Bronchien charakterisiert. Die dort liegende Schleimhaut ist angeschwollen, produziert vermehrt Schleim und erschwert so das Atmen.
Ratgeber Allergisches Asthma