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Autorin: Carolin Kühnast – Apothekerin & Fachautorin
Mutter gibt erkälteter Tochter Hustensaft

Einer hustet immer – Wie Sie eine akute Bronchitis erkennen

Pünktlich zum Start des nass­kalten Wetters hört man es wieder überall Husten und Schniefen – will­kommen in der Jahres­zeit von Er­kältung, Schnupfen und Co. Die akute Ent­zündung der Bronchien, auch Bronchitis genannt, ist eine der am häufigsten vorkommenden Erkäl­tungs­krank­heiten überhaupt. Laut dem Online­portal „Lungen­ärzte im Netz“ erkranken in den Winter­monaten wöchent­lich von 100.000 Einwohnern rund 150 Menschen daran. Kinder und Jugend­liche erwischt es dabei weitaus häufiger als Erwachsene.

Woran erkenne ich eine Bronchitis

Klassischer­weise sind zuerst die oberen Atemwege befallen. Zum lästigen Schnupfen gesellen sich häufig ein Kratzen im Hals sowie ein reizender Husten hinzu, der sehr hartnäckig werden kann. Die Krank­heits­erreger, in den meisten Fällen Viren, wandern typischer­weise von den oberen in die unteren Atem­wege und lösen dort eine akute Bronchitis aus. Der trockene Husten geht nach ein paar Tagen oft fließend in einen pro­duktiven Husten über. Manchmal dominiert der quälende Reiz und ein andermal wird Schleim abgehustet. Der bellende Husten erschwert vor allem den Alltag und bringt schlaf­lose Nächte mit sich, die den Körper zusätzlich schwächen. Daneben sind ein geröteter Hals sowie eine gereizte Schleim­haut charak­teris­tisch für die akute Bronchitis.

Der Etagenwechsel

Genau wie bei einem Aufzug können Krank­heits­erreger ver­schiedene Etagen der Atem­wege im Körper erreichen. Stirn­höhle, Nasen­neben­höhlen und die Mittel­ohren gehören zu den oberen Stock­werken. Die Erreger können sich dort eine ganze Weile auf­halten und Symptome wie Schnupfen, Schmerzen oder eine ver­stopfte Nase aus­lösen. Gele­gent­lich fährt der „Viren-Aufzug“ weiter nach unten. Vorbei an Rachen und Kehl­kopf gelangen die unge­betenen Besucher in die Bronchien und machen es sich dort gemütlich. Die Bron­chial­schleim­haut der großen Lungen­bläschen entzündet sich und eine Bronchitis entsteht.

Die akute Bronchitis ver­schwindet meist inner­halb von 10 Tagen ganz von alleine. Pro­ble­matisch wird es erst, wenn sich zu den Bronchitis aus­lösenden Viren noch Bakterien gesellen. Typischer­weise werden die Be­schwerden dann im Verlauf unge­wöhnlich stark. Auch Fieber kann ein Zeichen für eine Super­infek­tion sein. Beobachten Sie diese starke Ver­schlech­terung der Symptome, sollten Sie umgehend einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Häufig kommt dann ein Anti­bioti­kum zum Einsatz, um die Super­infektion zu behandeln. Dies ist wichtig, da sonst Folge­erkrankun­gen wie eine Lungen­ent­zündung oder eine chro­nische Bronchitis entstehen können.

 

Wie Sie den lästigen Husten schnell los werden

Behandelt werden die auf­tre­tenden Haupt­symptome, in erster Linie der quälende Husten. Am besten verwenden Sie ein Prä­parat, welches schleim­lösend und zusätz­lich reiz­lindernd wirkt. Pflanz­liche Zuberei­tungen mit Efeu, Eibisch, Spitz­wegerich oder Thymian haben sich bewährt und sind in ver­schiedenen Dar­reichungs­formen für Kinder und Erwachsene geeig­net. Sie erleich­tern das Ab­husten von Schleim und legen sich wie eine schützende Schicht über die Schleimhaut in Hals und Rachen. Lassen Sie sich in der Apotheke beraten, welche Kombi­nation an pflanz­lichen Wirk­stoffen für Sie am besten geeignet ist.

Zusätz­lich sollten Sie auf eine aus­reichende Be­feuch­tung der oberen Atem­wege achten. Verwenden Sie zum Inha­lieren entweder eine Schüssel mit heißem Wasser und ätherischem Euka­lyptusöl oder nutzen Sie einen Wasser­dampf­vernebler mit geeig­neten Kochsalz-Ampullen. Beide Varianten können mehrmals täglich ange­wendet werden und befeuchten die entzün­deten Bronchien. Um den Husten­reiz zu lindern haben sich ergän­zend Arzneitees, bei­spiels­weise mit Primel­wurzel und Malven­blüten, bewährt. Wohl­tuende Wärme­anwen­dungen wie ein ent­spannen­des Erkäl­tungs­bad mit etwas Thymian­öl können die lästigen Symptome der Bronchitis zusätzlich lindern.

Akut versus chronisch


Bei einer chro­nischen Bronchitis sind die Bronchien dauerhaft entzündet. Ständiger Husten oder Husten­reiz über mindestens drei aufein­ander­folgende Monate deuten auf einen chro­nischen Verlauf hin. Im Gegen­satz zur akuten Variante sind die Auslöser häufig keine Viren oder Bakterien, sondern Schad­stoffe aus der Umwelt. Haupt­risiko­faktor ist das Rauchen. Die Entwicklung kann sich über mehrere Jahre hin­ziehen und schlei­chend immer schlimmer werden.

Was Sie sonst noch tun können

Damit es gar nicht erst zu einer akuten Bronchitis kommt, können Sie im Alltag aktiv vorsorgen.

5 Tipps, die Sie direkt in Ihren Alltag inte­grieren können:

  • Spazier­gänge an der frischen Luft – sie bringen den Kreis­lauf in Schwung und stärken nach­gewiesen das Immun­system
  • Luft­feuchtig­keit zu Hause erhöhen – feuchte Schleim­häute in Hals und Rachen sind weniger anfällig für Viren und Bakterien
  • Rauchen vermeiden – Tabak­rauch erhöht das Risiko zur Ent­stehung einer Bronchitis
  • Einen Gang runterschalten – Aus­reichend Ruhe­pausen und stress­freie Phasen geben Ihrem Immun­system Zeit die vielen Krank­heits­erreger optimal abzuwehren
  • An Schutz­impfungen denken – leiden Sie häufiger an Infekten der oberen Atemwege, lassen Sie sich von Ihrem Arzt zum Thema Grippe­schutz- sowie Pneumo­kokken­impfung aufklären.

 

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