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Autorin: Carolin Kühnast – Apothekerin & Fachautorin
Mann mit Schal, der hustet und sich die Brust hält

Erkältung selbst behandeln oder lieber zum Arzt?

Da die Symptome einer Erkältung sehr vielseitig ausgeprägt sind, ist es gar nicht immer so leicht zu beurteilen: „Muss ich jetzt zum Arzt oder reicht der Gang in die Apotheke aus?“ Dabei gibt es einige leichte Hilfestellungen, wie Sie im Alltag die richtige Entscheidung treffen können.

Bei diesen Symptomen ist Vorsicht geboten

Zu den Symptomen einer klassischen Erkältung gehören Kopf- sowie Halsschmerzen, Heiserkeit, Husten und eine laufende Nase. Manchmal tut zusätzlich der ganze Körper weh, die Glieder sind empfindlich und man fühlt sich abgeschlagen. Treten die Symptome erst seit wenigen Tagen auf und fühlen Sie sich körperlich einigermaßen wohl, ist in aller Regel eine Selbstbehandlung mit geeigneten Hausmitteln und Präparaten aus der Apotheke anzuraten. Für eine genaue Einschätzung ist das Messen der eigenen Körpertemperatur unumgänglich. Eine Temperatur, welche über 48 h hinaus über 38 °C beträgt, sollte ärztlich abgeklärt werden. Fieber ist immer, ob zu Beginn oder erst im späteren Verlauf der Erkältung, ein wichtiger Faktor für die persönliche Entscheidungsfindung.

Zusätzlich sollten Sie die Stärke Ihrer Schmerzen und die Atmung im Auge behalten:

  • Starke Glieder- oder Kopfschmerzen, Schmerzen in den Ohren oder im Brustkorb bei jedem Atemzug sind untypisch für einen milden Verlauf und gehören ärztlich abgeklärt.
  • Dies gilt ebenso für Atembeschwerden mit starkem Husten, eitrigem Auswurf oder Atemnot.

Achtung bei langanhaltenden Beschwerden!

Auch die Dauer der Erkältung ist ein ausschlaggebender Punkt dafür, doch noch einen Arzt aufzusuchen. Im hektischen Alltag schont man sich manchmal nicht so, wie es der Körper eigentlich braucht, weshalb die Erkältung nicht ausheilen kann. Sind die Symptome zu Beginn mild, werden aber innerhalb von 10 Tagen schlimmer oder bestehen darüber hinaus, ist eine weitere Grenze für die Selbstbehandlung erreicht. Nehmen Sie für den Arztbesuch alle bereits eingenommenen Medikamente mit. Dies hilft der Diagnosestellung und bei der Verordnung ergänzender Arzneimittel.

Wann mit Baby oder Kleinkind zum Arzt?




Krankes Kind mit Fieber im Bett

  • bei starken Atembeschwerden
  • ständige Schmerzen
  • gelblicher oder rötlicher Auswurf beim Husten
  • Husten länger als 10 Tage
  • plötzliches hohes Fieber
  • schlechter Allgemeinzustand
  • Fieber dauert länger als drei Tage an
  • das Baby ist jünger als 3 Monate und fiebert oder hustet
  • Fieberkrampf
  • Elterninstinkt zulassen: Haben Sie ein ungutes Gefühl, gehen Sie lieber gleich zum Arzt, auch bei milden Symptomen.

Weitere hilfreiche Tipps zum Thema Erkältungen bei Kindern finden Sie in unserem Ratgeber.


Was geschieht beim Arzt?

In der Hausarztpraxis werden Sie gründlich untersucht, die Brust wird abgehört und Sie werden nach den oben genannten Symptomen befragt. Außerdem verfügt der Arzt bzw. die Ärztin über zahlreiche diagnostische Maßnahmen, mit deren Hilfe behandlungsbedürftige Erkrankungen abgeklärt werden. Dazu gehören bakterielle Superinfektionen, die nur sehr schwer von selbst ausheilen, Borreliose, die „echte“ Grippe, Covid-19 oder auch eine Medikamenten­unverträglichkeit. Im besten Fall handelt es sich doch nur um einen harmlosen grippalen Infekt, dann ist neben geeigneten Medikamenten viel Ruhe und Stressreduktion angesagt.

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