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Autorin: Carolin Kühnast – Apothekerin & Fachautorin
Mutter und Kind sitzen zusammen im Schnee

Schnupfennase und Ohrenschmerzen - Erkältung bei Kindern

Eine Erkältung bei Kindern ist nichts Ungewöhnliches, schließlich muss sich das junge Immunsystem erst an die mehr als 200 Erkältungsviren gewöhnen. Kinder werden deshalb viel häufiger von einem Infekt geplagt als Erwachsene. Acht bis zehn Erkältungen im Jahr sind gar nicht unüblich, besonders dann nicht, wenn die Kinder die große weite Welt namens KITA kennenlernen. Mit den Monaten bilden sie immer mehr körpereigene Abwehrstoffe, die das Immunsystem trainieren und stärker machen. Deshalb sinkt die Infektanfälligkeit im Jugend- und Erwachsenenalter erheblich ab, zwei- bis dreimal jährlich ist dann ganz normal.

Vorsorge ist die beste Medizin

Ein starkes kindliches Immunsystem wird durch viel Bewegung an der frischen Luft, auch bei Wind und Wetter, sowie eine vitaminreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse gefördert. Auch ausreichend Schlaf und Ruhepausen können Infekten vorbeugen. Achten Sie zusätzlich auf eine gute Hygiene, besonders dann, wenn der Spielpartner oder ein anderes Familienmitglied erkältet ist. Häufiges Händewaschen, das Desinfizieren von gemeinsamen Spielgeräten und verstärkte Sauberkeit in den eigenen vier Wänden minimieren das Ansteckungsrisiko.

Typisch bei Kindern: Die Mittelohrentzündung

Die ersten Anzeichen einer Erkältung weichen nicht sehr von denen der Erwachsenen ab. Eine laufende Nase, Husten oder Abgeschlagenheit gehören zu den typischen Symptomen. Kinder entwickeln schneller Fieber, was deshalb von Beginn an gut kontrolliert werden sollte. Bei Babys ist das etwas schwieriger, sie weinen meist häufiger und lassen sich nur schwer beruhigen. Aufgrund der Anatomie können sich Viren aus der Nase bei Kindern leichter Richtung Ohr ausbreiten, was zur Schwellung der Schleimhaut führt. Das Ohr wird schlechter belüftet, was Schmerzen hervorruft. Die Mittelohrentzündung kann durch die Viren selbst oder durch eine Superinfektion mit Bakterien ausgelöst werden (Näheres dazu lesen Sie in unserem Ratgeber zum Thema „Eine Erkältung richtig auskurieren"). Genau wie bei einer Bronchitis oder einer entstehenden Nasennebenhöhlen­entzündung sollte nach spätestens drei Tagen der Kinderarzt aufgesucht werden. Eine Behandlung mit einem Antibiotikum ist dann häufig unumgänglich.

Mutter inhaliert mit ihrer Tochter

Unser Tipp: Schleimhäute feucht halten


Pflege und Feuchtigkeit für geschwollene Schleimhäute fördern eine schnelle Genesung. Dazu eignen sich Nasensprays oder -tropfen mit Meerwasser oder isotonischer Salzlösung, befeuchtende Inhalationen oder eine pflegende Augen- und Nasensalbe mit Panthenol. Bieten Sie dem Kind viel Flüssigkeit an und achten Sie auf eine hohe Luftfeuchtigkeit in den Innenräumen. Dafür eignen sich feuchte Tücher oder Vernebler. Bei Babys, die noch gestillt werden, können Wasser und Fencheltee zusätzlich ergänzt werden.

Tipps für die Selbstbehandlung

Achten Sie darauf, dass sich das Kind auskuriert und nicht ständig auf den Beinen ist oder tobt. Ruhige Beschäftigungen wie Malen oder Vorlesen bringen dem Kind körperliche Ruhe. Bei einem milden Verlauf ist es ratsam, die einzelnen Symptome zu behandeln. Komplexpräparate, bei denen mehrere Wirkstoffe in Kombination vorliegen, sollten aufgrund von unüberschaubaren Wirkungen nicht angewendet werden. Viele Beschwerden lassen sich mit Arzneimitteln aus der Apotheke lindern. Nasensprays oder -tropfen erleichtern das Atmen und fördern einen guten Schlaf. Außerdem kann der Schleim besser abfließen, wodurch einer Mittelohrentzündung vorgebeugt werden kann. Abschwellende Produkte dabei immer altersgerecht dosieren und maximal 7 Tage am Stück anwenden.

Zur Behandlung von Fieber und Schmerzen kommen Zäpfchen oder Säfte mit Ibuprofen oder Paracetamol zum Einsatz. Diese werden nach Alter, aber vor allem nach Gewicht dosiert. Auch der Abstand zwischen zwei Gaben sollte genau im Auge behalten werden, damit es nicht zu Überdosierungen kommt. Vorsicht bei Acetylsalicylsäure (auch ASS oder Aspirin): Der Wirkstoff darf bei Kindern unter 12 Jahren nicht angewendet werden, da er das Reye-Syndrom, eine schwere Schädigung von Leber und Hirn, auslösen kann. Ätherische Öle haben schleimlösende und beruhigende Eigenschaften, sind aber nicht immer harmlos. Bei Kindern unter 2 Jahren sollten aufgrund der Gefahr einer Verlangsamung der Atmung nur sehr milde Stoffe aus Thymian oder Majoran eingesetzt werden. Lassen Sie sich dazu am besten in Ihrer Apotheke beraten. Ältere Kinder profitieren von Erkältungsbädern oder wohltuenden Brust- und Rückeneinreibungen mit Eukalyptus und Kiefernnadelöl.

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