
Augentropfen-Guide – so werden Augentropfen richtig angewendet
Augentropfen eignen sich für eine ganze Bandbreite an Beschwerden im Bereich der Augen. Leichte oder saisonal wiederkehrende Symptome können in der Regel mit geeigneten Produkten aus der Apotheke therapiert werden. Dabei sollte man ein großes Augenmerk auf die Inhaltsstoffe und die richtige Anwendung legen, damit die Behandlung auch zum erwünschten Erfolg führt.
Augentropfen: Bei diesen Beschwerdebildern werden sie eingesetzt
Juckende und gereizte Augen können mit Hilfe von geeigneten Augentropfen aus der Apotheke behandelt werden. Diese Symptome treten häufig in Zusammenhang mit einer Allergie auf und zeigen sich insbesondere bei Pollenallergikern in der Heuschnupfen-Hochsaison. Augentropfen verbessern je nach Wirkstoff akute Beschwerden am Auge und sind für eine tägliche Anwendung geeignet. Welche Arzneimittel sonst noch bei Pollenallergie sinnvoll sind, lesen Sie im Ratgeber „Heuschnupfen – Allergie gegen Pollen“.
Auch für die Therapie trockener Augen stehen verschiedene Augentropfen zur Verfügung. Unter dem trockenen Auge versteht man eine sehr komplexe Erkrankung, die verschiedene Ursachen haben kann. Symptome wie Trockenheit, Tränen oder Lichtempfindlichkeit treten u. a. durch Heizungsluft, lange Bildschirmarbeit, Medikamente, Erkrankungen wie Diabetes Typ 2 oder in Folge eines Vitamin-A-Mangels auf. Als Basistherapie eignen sich Tränenersatzprodukte, die auch als künstliche Tränen bezeichnet werden. Sie verringern die Reibung beim Blinzeln und beugen so Reizungen vor. Sie enthalten Hyaluronsäure, Polyvinylalkohole oder ähnliche Substanzen und werden je nach Präparat auch mit antientzündlichen Wirkstoffen kombiniert. Je nach Schweregrad stehen wässrige, gelartige oder fetthaltige Formulierungen zur Verfügung.
Es gibt weitere Erkrankungen der Augen wie beispielsweise eine infektiöse Bindehautentzündung oder einen „Grünen Star“, die mit speziellen, ärztlich verordneten Augentropfen behandelt werden sollten.
Tipps zur richtigen Anwendung
Augentropfen wirken im vorderen Bereich der Augen. Dieser Teil ist relativ klein und nicht in der Lage, große Mengen Flüssigkeit aufzunehmen. Deshalb sollte immer nur ein Tropfen pro Auge appliziert werden. Mehrere Tropfen kurbeln die Produktion der Tränenflüssigkeit an, was einen schnellen Abtransport des Produktes fördert. Ziel für eine optimale Wirkung ist es stattdessen, die Lösung so lange wie möglich im Auge zu behalten. Müssen verschiedene Augentropfen angewendet werden, sollte ein Abstand von mindestens zehn Minuten zwischen den beiden Applikationen eingehalten werden. So wird eine ausreichende Wiederaufnahmefähigkeit gewährleistet.

Sind Augentropfen für Kontaktlinsenträger geeignet?
In der Regel sollten Kontaktlinsen vor der Anwendung von Augentropfen aus dem Auge entfernt werden. Einige Inhaltsstoffe können Verklebungen verursachen oder die Oberfläche angreifen. Nach der Applikation der Augentropfen dürfen die Linsen nach fünfzehn Minuten wieder eingesetzt werden. Ausnahmen stellen befeuchtende Augentropfen mit Hyaluronsäure und ohne Konservierungsmittel dar, bei deren Anwendung die Kontaktlinsen im Auge verbleiben dürfen. Lassen Sie sich am besten zur Kontaktlinsenverträglichkeit und geeigneten Augentropfen in Ihrer Pluspunkt Apotheke vor Ort beraten. Bei starken Symptomen sollte nach ärztlicher Rücksprache zeitweise komplett auf das Tragen der Linsen verzichtet werden.
Augentropfen richtig anwenden? So geht’s:

- Händewaschen.
- Augentropfen-Behältnis in der Hand vorwärmen.
- Beide Augen öffnen.
- Kopf etwas in den Nacken legen.
- Unteres Augenlid leicht nach unten ziehen und dabei nach oben schauen.
- Tropfer senkrecht halten und Lösung in den Bindehautsack einbringen.
- Das Auge dabei nicht mit dem Behältnis berühren, um eine Verunreinigung zu vermeiden.
- Augenlider schließen und für ein bis drei Minuten locker geschlossen halten.
- Zusätzlich mit dem Finger einen leichten Druck auf den Augeninnenwinkel ausüben, um den Abtransport der Flüssigkeit zu verlangsamen
Tipp: Kinder sollten sich vor der Anwendung hinlegen und die Augen schließen. Nun bringt eine andere Person einen Tropfen der Lösung in den vorderen Augeninnenwinkel ein. Durch das anschließende Öffnen der Augen kann sich das Produkt gleichmäßig verteilen.
Wichtig: Haltbarkeitshinweise beachten
Um Infektionen am Auge zu vermeiden, besitzen Augentropfen eine begrenzte Haltbarkeit. Konservierte Produkte können in der Regel noch vier bis zwölf Wochen nach ihrer Öffnung angewendet werden. Durch die Entwicklung verbesserter Tropfflaschen kommen mittlerweile aber zahlreiche Produkte ohne Konservierungsmittel aus, die bis zu zwölf Monate haltbar sind. Derartige Präparate eignen sich besonders für Menschen mit gereizten Augen, die täglich Tropfen anwenden müssen. Außerdem bieten zahlreiche Hersteller ihre Produkte auch in Einzeldosis-Behältnissen an. Eine passende Menge Lösung befindet sich hier in einer einzelnen Ampulle, die nach wenigen Anwendungen aufgebraucht ist.
Tipp: Bei der ersten Anwendung das Anbruchdatum auf der Verpackung notieren. So hat man die Haltbarkeit immer im Blick.
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