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Autorin: Carolin Kühnast – Apothekerin & Fachautorin
Familie wandert durch den Wald

Gut versorgt: Wunden auf Reisen richtig behandeln

Im Urlaub kann es schnell zu kleinen Unfällen und Verletzungen kommen. Ob beim Wandern, einem Ausflug mit dem Fahrrad oder beim Barfußlaufen am steinigen Strand: Um akute Wunden schnell versorgen zu können, sollte bereits vor der Reise an einiges gedacht werden.

Vater versorgt seinen Sohn mit einem Pflaster

Aktiv im Urlaub: Wundversorgung bei Ausflügen

Besonders bei Aktiv-Urlauben kann es schnell zu Verletzungen kommen. Häufig treten leichte Schürf- und Platzwunden auf, die mit einem passenden Erste-Hilfe-Set akut behandelt werden können. Zur Reinigung der Wunde eignet sich eine isotonische Kochsalzlösung – am besten in einzeln verpackten Plastik-Ampullen zum Mitführen im Rucksack – sowie ein Wunddesinfektionsspray. Leichte Blutungen werden mit einer sterilen Wundkompresse und etwas Druck gestoppt. Eine oberflächliche Schürfwunde wird im Anschluss beispielsweise mit einem praktischen Sprühpflaster verschlossen und ist so vor weiteren Keimen geschützt. Auch Pflaster, sterile Wundverbände und Mullbinden können je nach Art der Verletzung sinnvoll sein. Kleine Platzwunden sollten mit Wundnahtstreifen zusammengehalten werden, damit die Ränder nicht auseinanderklaffen. In vielen Fällen ist allerdings eine Versorgung durch einen Arzt notwendig, um Komplikationen zu vermeiden.

Verletzungen beim Schwimmen: Steine, Korallen und Quallen

Beim Baden im Meer kann es vor allem zu Verletzungen am Fuß kommen. Kleine Schnittwunden entstehen dann, wenn sich neben Sand auch Steine, Felsen, Muscheln oder Korallen im Badebereich befinden und man sich aufgrund der Strömung und mangelnder Sicht daran verletzt. Kleine Schnittverletzungen sollten gut getrocknet und anschließend mit einem passenden Wundschnellverband geschützt werden. Dieser sollte atmungsaktiv sein und nur dann durch einen wasserfesten Verband ersetzt werden, wenn man schnell noch einmal ins Wasser möchte.

In einigen Regionen sind auch Quallenverletzungen nicht selten. Bei Berührung der Tentakel entstehen juckende und brennende Schmerzen, die sehr unangenehm sein können. Die betroffene Hautstelle sollte im Optimalfall mit Essig gespült werden, da so die Ausbreitung des Quallengifts gestoppt wird. In gefährdeten Ländern befindet sich Essig genau für solche Fälle an den jeweiligen Strandabschnitten. Leichte Verletzungen sollten im Anschluss gut gekühlt werden. Für den Akutfall eignen sich Sofort-Kälte-Kompressen, die bei Raumtemperatur gelagert und durch Druck aktiviert werden können.

Verbrennung: Sonnenbrand nicht unterschätzen

Brandwunden entstehen im Sommerurlaub häufig durch starke UV-Strahlung. Ein milder Sonnenbrand betrifft ausschließlich die obere Hautschicht und sollte gekühlt werden. Die Haut kann dafür unter lauwarmem Wasser abgespült oder am Abend mit einem kühlenden Gel eingerieben werden. Stärkere Verbrennungen, bei denen bereits kleine Bläschen entstehen, werden unter feuchten Bedingungen behandelt. Dafür eignen sich spezielle Hydrokolloidverbände oder auch Brand- und Wundgele.

Risiken bei fehlerhafter Wundversorgung

Komplikationen sind bei Verletzungen immer möglich, können aber durch falsche oder mangelnde Wundversorgung begünstigt werden. Eine unzureichende Reinigung, das dauerhafte Tragen von Duschpflastern, der Kontakt mit Wasser, Reibungen oder hohe Temperaturen können zu Folgeinfektionen, schlecht heilenden Wunden oder Narben führen. Außerdem sollten Entzündungsanzeichen wie Rötung, Schwellung, der Austritt von Sekret oder Schmerzen ernst genommen und bei Unsicherheit immer ein Arzt aufgesucht werden. Was auf Reisen insbesondere bei kleinen Kindern beachtet werden sollte, erfahren Sie im Ratgeber „Mit kleinen Kindern auf Reisen“.

Bei diesen Wunden sollten Sie einen Arzt aufsuchen:


  • größere Schürf- und Platzwunden
  • unklare Stich- oder Bissverletzungen, z.B. durch Stechmücken oder andere Tiere
  • großflächige Brandwunden
  • tiefe Schnittwunden
  • starke Blutungen, die nicht gestillt werden können
  • bei Vorerkrankungen wie z.B. Blutgerinnungsstörung oder Immunschwäche
  • Fieber
  • bei Verdacht auf einen Knochenbruch
  • bei drohenden Infektionen wie z.B. Tetanus oder Tollwut
Außerdem sollte ein Arzt aufgesucht werden, wenn trotz Behandlung nach einigen Tagen Komplikationen auftreten oder die Wunde schlecht heilt. Um schwere Infektionen zu vermeiden, sollten Sie sich vor der Reise über nötige Impfungen informieren. Was dabei zu beachten ist, lesen Sie im Ratgeber „Welche Reiseimpfungen brauche ich wirklich?“.

Wundversorgung im Urlaub: Das gehört in die Reiseapotheke


Wanderrucksack mit Erste-Hilfe-Tasche
  • elastische Mullbinden
  • sterile und unsterile Kompressen
  • Sofort-Kälte-Kompressen oder Kühl-Pads
  • Heftpflaster zum Fixieren von Verbänden
  • sterile und unsterile Wundschnellverbände
  • Duschpflaster
  • Sprühpflaster
  • Wunddesinfektionsmittel als Spray (z.B. mit Octenidin), Gel (z.B. mit Tyrothricin) oder antiseptische Salbe (z.B. mit Chlorhexidin oder Povidon-Jod)
  • isotonische Kochsalzlösung in Einzelampullen
  • Spray, Gel oder Salbe zur Wundheilungsförderung (z.B. mit Dexpanthenol, Zink, Hamamelis- oder Kamillenextrakt)
  • Wundnahtstreifen
  • Erste-Hilfe Leitfaden für das Reiseland (Kontakte, Ärzte und Krankenhäuser in der Nähe)

Welche wichtige Mittel neben der Wundversorgung noch in die Reiseapotheke gehören lesen Sie im Ratgeber „Die Reiseapotheke für Ihren Urlaub“.

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