Gelenkverschleiß – Volkskrankheit Arthrose
Arthrose stellt die weltweit am häufigsten vorkommende Gelenkerkrankung dar und zählt im weitesten Sinne zu den rheumatischen Erkrankungen. Im Gegensatz zur Arthritis hat die Arthrose keine Immunsystem-Fehlsteuerung zur Ursache, sondern entsteht aufgrund von Verschleiß und damit verbundener Abnutzung der schützenden Knorpelschicht. In Fachkreisen spricht man deshalb von einer degenerativen Krankheitsentstehung.
Die schützende und äußerst elastische Knorpelschicht befindet sich im Gelenkspalt und dient dort als natürliches Gleitmittel. Außerdem schützt sie die Knochen vor Reibung aufeinander und federt Stöße ab. Unbehandelt können bei einem Verschleiß der Knorpelschicht Steifigkeit, Bewegungseinschränkungen oder auch chronische Schmerzen entstehen. Wer Beschwerden bemerkt, sollte frühzeitig einen Arzt aufsuchen, um die Gelenkabnutzung aufzuhalten. Denn jeder Knorpel-Bestandteil, der einmal weg ist, kann auch nicht wieder aufgebaut werden. Am häufigsten werden Knie oder Hüfte in Mitleidenschaft gezogen, aber auch Schulter- oder Fingerarthrose können auftreten.
Symptome ernst nehmen
Die ersten Symptome schleichen sich langsam in den Alltag ein, denn nur bei starker Belastung treten Schmerzen oder Schwellungen auf. Nach einiger Zeit sinkt die Schmerzschwelle, weshalb bereits leichte Bewegungen des betroffenen Gelenks typische Symptome auslösen. Ursache ist eine fortschreitende Steifigkeit und Abnutzung des Knorpels durch langfristige Überlastung. Aber auch Verletzungen, beispielsweise durch einen Sportunfall, können die Arthrose begünstigen. Die Symptome treten schubweise auf, abhängig von der jeweiligen Tageszeit und dem aktuellen Bewegungsprofil.
Symptome einer beginnenden Arthrose:
- Entzündung
- Schmerzen
- Schwellungen
- Wärmeentwicklung
- Versteifungen
- Verspannungen
- Schonhaltung
Schon gewusst, dass...
Frauen deutlich häufiger an einer Arthrose erkranken als Männer? Fast die Hälfte aller Frauen ab 65 Jahren leidet darunter, wohingegen nur ein Drittel der Männer betroffen ist. Die Ursachen sind noch nicht vollumfänglich erforscht, eine Ursache könnte die Gelenkanatomie sein. Frauen besitzen eine kleinere Knorpelschicht als Männer, weshalb die Abnutzung schneller voranschreitet.
Arthrose-Therapie und Prävention
Da einmal abgebauter Gelenkknorpel nicht wieder zurückkommt, sollte eine Therapie zeitnah eingeleitet werden. So können Schmerzen reduziert, eine Entzündung behandelt und das Fortschreiten der Arthrose verhindert werden. Die Diagnose stellt der Arzt durch ein intensives Patientengespräch kombiniert mit Gelenkultraschall oder Röntgenaufnahmen. Eine Blutuntersuchung liefert keine Ergebnisse und ist bei einer Arthrose eher unauffällig. Die Therapie besteht aus Schmerzmitteln, zu denen Paracetamol, Ibuprofen, Diclofenac, Coxibe und in schweren Fällen Opioide gehören. Es kann auch helfen, Schmerzmittel lokal als Creme oder Gel auf den Gelenkbereich aufzutragen, wobei die Wirkung meist nicht so stark ist wie bei der Einnahme geeigneter Schmerzmittel. Wichtig ist, dass die Arzneimitteltherapie individuell ist und immer nach Rücksprache mit Arzt und Apotheke erfolgen sollte. Erst, wenn nichts mehr hilft, kann eine Operation und der Einsatz eines neuen Gelenks in Frage kommen.
Nahrungsergänzungsmittel bei Arthrose – Was bringen die Mittel?
Um ein sicheres Präparat einzunehmen, sollte auf hohe Qualität gesetzt werden. Die Wirkstoffe Glucosamin und Chondroitinsulfat haben sich bei Arthrose bewährt und können nach aktueller Studienlage langfristig Schmerzen und Entzündung reduzieren sowie den Abbau der Knorpelschicht verlangsamen. Die beiden Stoffe kommen in ähnlicher Form natürlicherweise im Gelenkknorpel vor und stärken die Substanz. Wichtig ist, die Therapie langfristig über mehrere Jahre durchzuführen und die Einnahmeempfehlung genau einzuhalten. Nur so können positive Effekte erzielt werden.
Bei Arthrose in Bewegung bleiben
Damit die Gelenkfunktion weiterhin aufrecht erhalten bleibt, sollten Sie sich auch bei beginnender Arthrose ausreichend bewegen. Das Sprichwort „Wer rastet, der rostet“ trifft hier den Nagel auf den Kopf. Die Gefahr, dass die betroffenen Gelenke weiter versteifen, steigt durch Mangel an Bewegung deutlich an. Schonende Sportarten wie Nordic Walking, Schwimmen oder Radfahren entlasten die Gelenke und fördern ein gesundes Körpergewicht. Auch geeignete Schuheinlagen oder Gehhilfen unterstützen die Bewegung im Alltag. Physiotherapie, Massagen oder auch die Elektrotherapie, bei welcher durch Elektroden Strom in den Körper eingeleitet wird, lindern Schmerzen, entspannen die Muskeln und steigern die Durchblutung. Wie Sie Ihre gesunden Gelenke langfristig schützen, erfahren Sie im Ratgeber „Power für Muskeln und Gelenke“.