Gesunde Zähne – Tipps zur Kariesprophylaxe
Karies ist eine der häufigsten Erkrankungen bei Erwachsenen und Kindern in Deutschland. Zwar ist sie dank verbesserter Zahn- und Mundhygiene nicht mehr so verbreitet wie noch vor einigen Jahrzehnten – die Risiken für diese Zahnkrankheit bestehen jedoch nach wie vor. Um die Zähne zu schützen und Karies sowie möglichen Folgeerkrankungen vorzubeugen, sind tägliche Zahnpflege und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt oder der Zahnärztin unerlässlich. Wir geben Ihnen Tipps für eine effektive Kariesprophylaxe und einen Überblick über passende Zahnpflegemittel.
Karies: Entstehung und Risikofaktoren
Bei Karies handelt es sich um eine übertragbare Zahnkrankheit, deren Entstehung von mehreren Faktoren beeinflusst wird. Verantwortlich für die Herausbildung von Zahnkaries sind in erster Linie Bakterien im Zahnbelag (auch Biofilm oder Plaque) in Kombination mit einer mangelnden Mundhygiene und einem hohen Konsum zuckerhaltiger Lebensmittel. Enthält der Biofilm auf den Zähnen in der Folge zu viel Säure, kommt es zu einer Mineralauflösung (Demineralisierung) an der Zahnoberfläche und erste Kariessymptome in Form von weißen und später bräunlichen Flecken treten auf. Schreitet die Karies schließlich weiter fort, bilden sich in den betroffenen Zähnen Löcher an der Oberfläche. Ohne Behandlung kann sich die Karies auch bis in die Zahnnerven und -wurzeln ausbreiten, Folgeerkrankungen wie Pulpitis (Zahnwurzelentzündung) auslösen und sogar zum Zahnverlust führen.
Karies wird nicht nur beeinflusst von den im Zahnbelag enthaltenen Bakterien und übermäßigem Zuckerkonsum. Auch zu wenig Speichel und eine individuelle Anfälligkeit, beispielsweise durch nicht ausreichend mineralisierten Zahnschmelz, können die Entstehung einer Karies begünstigen. Bei der Kariesprophylaxe geht es daher im Wesentlichen um diese Faktoren.
Behandlung von Karies
Im Frühstadium lässt sich Karies am besten behandeln. Durch die gründliche Entfernung des Zahnbelags durch den Zahnarzt oder die Zahnärztin und die Gabe von Fluorid kann sich der Zahnschmelz wieder erholen, bevor Löcher entstehen. Ist der Zahn jedoch bereits geschädigt, wird die von Karies befallene Zahnsubstanz vollständig entfernt und das Loch anschließend mit einer Füllung verschlossen. Bei einer Zahnwurzelentzündung ist in der Regel eine Wurzelbehandlung nötig.
Kariesprophylaxe – wie lassen sich die Zähne richtig schützen?
Eine effektive Kariesprophylaxe setzt sich aus vier wichtigen Maßnahmen zusammen:
Tägliche Zahn- und Mundpflege
Die Mundhygiene spielt bei der Gesundheit von Zähnen und Zahnfleisch eine essenzielle Rolle. Die tägliche Zahnpflege ist dabei die Grundlage und sollte aus folgenden Bausteinen bestehen:
- zweimal täglich Zähneputzen
- regelmäßige Reinigung der Zahnzwischenräume mithilfe von Zahnseide oder Interdentalbürsten
- die Zahnbürste bzw. bei elektrischen Zahnbürsten den Kopf regelmäßig wechseln (in der Regel mindestens alle drei Monate und nach Atemwegsinfekten wie einer Erkältung)
- eine geeignete Zahnpasta verwenden, z. B. Zahncreme mit Fluorid zur Stärkung des Zahnschmelzes
Ausführliche Tipps für das tägliche Zähneputzen finden Sie auch in unserem Ratgeber „Die richtige Zahnpflege: Das A und O im Alltag“. Was bei der Auswahl der passenden Zahncreme zu beachten ist, erfahren Sie in unserem Zahnpasta-Guide.
Zahngesunde Ernährung
Gesunde und starke Zähne fußen auf einer geeigneten Ernährung, die sich mit einigen Tipps gut im Alltag umsetzen lässt:
- Möglichst wenig Zucker konsumieren, denn er ist die Nahrungsquelle für Bakterien. Am besten circa 30 Minuten nach dem Verzehr von Süßigkeiten und anderen zuckerhaltigen Lebensmitteln die Zähne putzen.
- Auch stark säurehaltige Lebensmittel und Getränke können den Zahnschmelz angreifen. Limonaden, säurehaltige Fruchtsäfte und Soft- und Energydrinks sollten daher nur selten oder am besten gar nicht konsumiert werden.
- Bissharte Nahrung wie rohes Gemüse und Vollkornbrot kann den Kauapparat trainieren und regt zusätzlich den Speichelfluss an. Speichel neutralisiert Säure im Mund und hilft beim Abtransport der Bakterien von der Zahnoberfläche. Um den Speichelfluss anzuregen, können auch zuckerfreie bzw. spezielle Zahnpflege-Kaugummis gekaut werden.
- Viel Wasser trinken: Das fördert ebenfalls den Speichelfluss und spült Nahrungsreste und Säuren von den Zähnen weg.
Fluoride
Fluoride fördern die Mineralisierung der Zähne und sorgen so dafür, dass der Zahnschmelz widerstandsfähiger gegen Säuren und Bakterien wird. So tragen Fluoride wesentlich zum Schutz vor Karies bei. Für die tägliche Anwendung steht fluoridhaltige Zahnpasta zur Verfügung. Bei hohem Kariesrisiko können darüber hinaus Fluoridtabletten zum Lutschen sowie spezielle Mundspülungen und Zahngele mit Fluorid zum Einsatz kommen.
Regelmäßige zahnärztliche Kontrollen
Damit die Gesundheit der Zähne und des Zahnfleischs im Blick behalten und eventuelle Karies bereits im Anfangsstadium erkannt und behandelt werden kann, sind regelmäßige zahnärztliche Kontrollen unerlässlich. Im Idealfall sollte man ein- bis zweimal im Jahr eine Vorsorgeuntersuchung vom Zahnarzt oder der Zahnärztin durchführen lassen. Zusätzlich wird ebenfalls ein- bis zweimal jährlich eine professionelle Zahnreinigung empfohlen, um Plaque gründlich entfernen zu lassen.