Kopf-gesund bis ins hohe Alter – wie wir unser Gedächtnis stärken
Ein gut funktionierendes Gedächtnis ist im Alltag essentiell. Bereits im Kindesalter mussten wir laufen oder sprechen üben und in der Schule ging das Lernen erst so richtig los. Im Laufe des Lebens können wir meist noch sehr lange auf Erinnerungen von früher zurückgreifen und den ein oder anderen Schwank aus der Jugend erzählen. Doch mit fortschreitendem Alter machen die „grauen Zellen“ nicht mehr so gut mit. Unsere Gedächtnisfunktion lässt nach und kann weitere geistige Erkrankungen, wie Morbus, Alzheimer oder Demenz, zur Folge haben. Für eine lang anhaltende und starke Gedächtnisleistung können wir einiges tun und den Alltag optimieren.
Wie funktioniert das Gedächtnis?
Erinnerungen funktionieren nicht wie ein einfacher Kasten mit Karteikarten, aus dem man jederzeit beliebig oft auf alle Erinnerungen zugreifen kann. Im menschlichen Gehirn befinden sich rund 86 Milliarden Nervenzellen, die miteinander verbunden sind. Diese Verbindungen werden ständig ab- und wieder neu aufgebaut. Erinnert man sich an ein Ereignis zurück, wird eine neue Verknüpfung im Gehirn gebaut, die diese spezielle Erinnerung neu speichert oder auch an andere aktuelle Ereignisse koppelt.
Ein Beispiel: Man erinnert sich gern an die eigene Hochzeit zurück. Nach einigen Jahren redet man mit einem Bekannten darüber, der sich an ein ganz bestimmtes Lied erinnert, was auf der Hochzeit gespielt wurde. In diesem Moment verknüpft das Gehirn dieses Lied mit dem Ereignis Hochzeit. So kann es nach vielen Jahren dazu kommen, dass man durch dieses Lied jetzt regelmäßig an diesen Tag erinnert wird. Alles nur, weil sich die Verknüpfungen im Gehirn durch das Gespräch mit dem Bekannten verändert haben.
Diese Erinnerungen werden im Langzeitgedächtnis abgespeichert. Durch ständige Wiederholungen können Informationen sehr lange zur Verfügung stehen. Im Gegensatz dazu werden die Informationen im Kurzzeitgedächtnis nur wenige Minuten gespeichert. Das schützt unser Gehirn vor Überlastung und vor zu viel „Daten-Müll“.
Kopf-gesunde Tätigkeiten im Alter
- „Lebenslanges Lernen“ als Ziel etablieren
- neue Hobbys ausprobieren - ob Laufen, Yoga oder Tanzen
- Urlaubsreisen an Orte, die man zuvor noch nie besichtigt hat
- aktuelle Bücher lesen
- gesunde Ernährung mit konzentrationsfördernden Lebensmitteln
- regelmäßig soziale Kontakte pflegen
- ausreichend schlafen
Nachlassende Konzentration im Alter – aber warum?
Circa 65 % der Erwachsenen über 65 Jahre haben mit Gedächtnis- oder Konzentrationsstörungen zu kämpfen. Das liegt in erster Linie am Alter, denn die Durchblutung des Gehirns nimmt ab, was zu einer verringerten Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der Nervenzellen führt. Zusätzlich können Erkrankungen wie Depressionen, Diabetes oder Demenz eine Rolle spielen.
Das Gedächtnis lange fit halten
Besonders im Erwachsenenalter sollten wir nicht aufhören zu lernen. Für eine starke Gedächtnisleistung bis ins hohe Alter ist es wichtig, das Gehirn regelmäßig neuen Einflüssen auszusetzen. Vor allem Senioren sollten sich Gedanken machen, ihren Alltag so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten.
Bei auffälliger Vergesslichkeit den Arzt aufsuchen
Auch wenn man sein Leben „Gedächtnis-gesund“ ausrichtet, können Vergesslichkeit oder Folgeerkrankungen auftreten. Das liegt daran, dass die Ursachen sehr vielseitig sind. Bei akut auftretenden Beschwerden wie Konzentrationsstörungen, Gedächtnisverlust oder Schwindel sollte immer ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden. Treten die Symptome schleichend auf und werden langsam über die Monate oder Jahre immer ausgeprägter, können Arzneimittel aus der Apotheke empfohlen werden. Diese verbessern die Fließeigenschaften des Blutes in den feinen Gefäßen im Gehirn, was zu einer besseren Sauerstoffversorgung führt. Dazu gehören Produkte mit hochdosiertem Ginkgo-Extrakt, Knoblauch oder Vitamin E. Vor der Einnahme sollte immer eine individuelle Beratung in der Apotheke erfolgen. Stellt sich nach drei Monaten keine Besserung ein, ist auch dann ein Arztbesuch erforderlich.
Mit gesundem Schlaf das Gedächtnis fördern
Das bekannte Nachmittagstief, bei dem die nächste Tasse Kaffee nicht weit sein darf, entsteht häufig, da es mittags keine ausreichende Ruhepause gibt.
Ratgeber Gesunder SchlafGesunde Ernährung: Mit „Brain Food“ die Konzentration verbessern
Die richtigen Lebensmittel können die Konzentration fördern und das Gedächtnis langanhaltend stärken.
Ratgeber Brain Food