Venenschwäche - Gesunde Venen bis ins hohe Alter
Die Venen sind im Zusammenspiel mit den Arterien für den Blutkreislauf im Körper verantwortlich. Durch die Arterien pumpt unser Herz sauerstoffreiches Blut, welches alle Zellen des Körpers versorgt. In den Venen wird im Gegensatz dazu das nährstoffarme Blut wieder zurück Richtung Herz transportiert, damit der Kreislauf von vorn beginnen kann. Die Venen haben es hier doppelt schwer: Der Blutfluss wird nicht durch eine starke Pumpe wie das Herz angetrieben, sondern vielmehr durch Muskelarbeit in den Beinen und Armen. Außerdem muss das Blut nach oben fließen, also aus den Beinen zurück Richtung Körpermittelpunkt. Damit das funktioniert, befinden sich in den Venen viele Klappen, die dafür sorgen, dass das Blut nicht wieder nach unten absackt. Dieses Zusammenspiel ist wichtig, damit der Kreislauf optimal funktioniert.
Wenn es zu viel wird: Erste Anzeichen einer Venenschwäche
- langes Stehen wird zur Belastung: das Bedürfnis, abends die Beine hochzulegen, ist sehr groß
- geschwollene Fußknöchel
- starkes Wärmegefühl in den Beinen
- die Beine fühlen sich „schwer“ an
Schon gewusst?
Ungefähr zwei Drittel unseres Blutes befinden sich in den Venen. Dies ist aufgrund der starken Dehnbarkeit der Venenwände möglich. Außerdem ist der Blutfluss im Vergleich zu den Arterien recht langsam und genau da liegt das Problem: Wird die Venenpumpe nicht ausreichend angetrieben, verbleibt das Blut in den Beinen: Schwellungen, Wassereinlagerungen und „schwere Beine“ entstehen. Langfristig führt das zu einer Venenschwäche.
Treten diese Beschwerden häufig auf, werden die Venen langfristig belastet. Die Venenklappen können das absackende Blut nicht mehr halten und die Gefäße dehnen sich weiter aus. In diesem Stadium können Veränderungen im Alltag und Mittel aus der Apotheke sehr gut helfen. Schwere Formen, bei denen zum Beispiel schlecht heilende Wunden, starke Wassereinlagerungen oder Schmerzen auftreten, sollten immer zuerst von einem Arzt oder einer Ärztin abgeklärt werden.
Was sind Krampfadern?
Die Venenschwäche stellt eine Vorstufe zum Krampfader-Leiden dar. Die Venen sehen knoten- bis sackartig aus, da die Wände dauerhaft überdehnt sind. Auch die Venenklappen funktionieren in den betroffenen Venen nicht mehr. Oberflächlich sind sie meist als dunkelblaue, gewellte Adern erkennbar und werden auch als „Besenreiser“ bezeichnet. Das Gute daran: Diese sind in der Regel ungefährlich. Sind tiefliegende Venen betroffen, sollte eine weitere Therapie mit dem Arzt oder der Ärztin besprochen werden, da der Blutfluss gestört werden kann.
Gesunde Venen fördern
In den Alltag lassen sich viele kleine Hilfestellungen einbauen, damit die Venen lange stark und gesund bleiben. Ganz oben auf der Empfehlungsliste steht „Die Venenpumpe anregen“. Besonders, wenn man im Beruf lange steht oder sitzt, wird die Beinmuskulatur zu wenig beansprucht. Bewegung ist das Zauberwort: Zwischendurch ein paar Schritte gehen, die Pause mit einem kleinen Spaziergang verbinden und nach der Arbeit statt dem Auto mal auf Fahrrad oder die eigenen Füße umsteigen. Auch die Venengymnastik regt unsere Beinmuskulatur an und fördert die Durchblutung.
Geeignete Venengymnastik für alle Alltagssituationen
- Für „Viel-Steher“: Der Wechsel vom Stehen auf dem flachen Fuß auf die Zehenspitzen regt die Venenpumpe an. Ein paar Wiederholungen genügen schon.
- Für „Lang-Sitzer“: Beine nach vorn ausstrecken und die Zehen heranziehen und wieder ganz lang nach vorn ausstrecken. Regelmäßig am Tag wiederholen.
- Für „Ambitionierte“: Zu Hause auf den Rücken auf eine Matte legen und die Beine nach oben anwinkeln. Dann in der Luft Fahrradfahren. Beine wieder absetzen und mindestens dreimal wiederholen.
Stützstrümpfe können im Alltag die Venentätigkeit unterstützen und das Blut so besser nach oben transportieren. Auch Schwellungen an den Knöcheln wird dadurch vorgebeugt. Sie erzeugen von außen eine Art Gegendruck, der die Venenklappen bei der Arbeit unterstützt. Stützstrümpfe unterstützen vor allem die oberflächlichen Venen, für tiefer liegende Gefäße sind Kompressionsstrümpfe besser geeignet. Diese sind meist speziell auf die individuelle Beinform angepasst und komprimieren die Venen noch effektiver durch gezielten Druck. In der Apotheke kann man sich zu den möglichen Optionen beraten lassen.
5 schnelle Tipps für den Alltag
- Beine abends hochlegen – um die Gefäße zu entlasten
- Hitze meiden – das verstärkt die Symptome
- Wechselduschen – regt die Muskelkontraktion an und beugt Schwellungen vor
- ausreichend trinken
- Vitamin C-reiche Nahrungsmittel essen – für langanhaltend gesunde Gefäßwände
Pflanzliche Mittel aus der Apotheke
Viele pflanzliche Wirkstoffe haben einen positiven Effekt auf die Venen. Sie regen die Venentätigkeit an und beugen der Entstehung von Schwellungen und Flüssigkeitseinlagerungen vor. Vor allem in den Sommermonaten, in denen durch die Hitze die Symptome schlechter werden, ist die Therapie empfehlenswert. Lassen Sie sich am besten in Ihrer Apotheke dazu beraten, welche Arzneimittel dafür geeignet sind. Empfehlenswert ist eine Einnahme als Kur über einige Wochen, damit der Effekt so groß wie möglich ausfällt. Am effektivsten ist die orale Therapie mit Tabletten oder Kapseln.
Geeignete Inhaltsstoffe:
- Aescin aus der Rosskastanie – es macht die Venenwände stabiler und beugt so langfristig Schwellungen vor.
- Mäusedorn-Extrakt – erhöht die Spannkraft der Venen. Außerdem ist der Extrakt entzündungshemmend und wirkt Wasseransammlungen entgegen.
- Weinblätterextrakt – entwässernd, entzündungshemmend und stabilisiert die Gefäßwände der Venen.
Für den Abend, wenn man endlich die Beine hochlegen kann, eignen sich besonders gut Gele und Cremes, die neben einem kühlenden Effekt auch die Venentätigkeit anregen und geschwollenen Beinen vorbeugen. Auch hier kommen Weinblätterextrakt und Rosskastanie zum Einsatz. Eine gezielte Massage entlang der Venen in Richtung Körpermitte kann zusätzlich unterstützen.