
Häufige Augenerkrankungen: Grüner und Grauer Star
Der Grüne Star (Glaukom) und der Graue Star (Katarakt) gehören zu den häufigsten Augenerkrankungen deutschlandweit. Beide entstehen vor allem mit fortschreitendem Alter und sind durch eine langsame Verschlechterung des Sehvermögens charakterisiert. Darüber hinaus unterscheiden sich Grüner und Grauer Star erheblich voneinander, was in der Therapie berücksichtigt werden muss.
Grüner Star: Gefährliche schleichende Augenerkrankung
Unter dem Glaukom versteht man eine chronische Erkrankung des Sehnervs. Die Erkrankung entsteht aufgrund einer Abflussstörung des Kammerwassers im Auge und kann unbehandelt zur Erblindung führen. Aus diesem Grund sind eine frühzeitige Diagnose und Therapie entscheidend für einen langfristigen Erhalt der Sehkraft.
Eine Sonderform stellt das Engwinkelglaukom dar, was häufig im Rahmen eines Glaukomanfalls auftritt. Durch eine akute Verengung des Kammerwinkels kommt es zu einer plötzlichen Abflussstörung von Kammerwasser, was den Augeninnendruck innerhalb kurzer Zeit stark ansteigen lässt. Zu den Symptomen gehören ein harter Augapfel, Übelkeit, Erbrechen sowie Augenschmerzen. Es handelt sich dabei um einen medizinischen Notfall, der sofort augenärztlich behandelt werden sollte.
Grüner Star: Erhöhter Augeninnendruck charakteristisch
Die Auslöser des Glaukoms sind noch weitestgehend ungeklärt, scheinen aber mit einem Entzündungsgeschehen im Körper zusammenzuhängen. Zu den Risikofaktoren gehören steigendes Alter und ein erhöhter Augeninnendruck. Meist beginnt die Erkrankung symptomlos und wird später durch einen immer weiter eingeschränkten Sehbereich charakterisiert. Nach und nach lässt die Sehschärfe nach und es entstehen Kopf- und Augenschmerzen.
Zur Therapie werden Augentropfen und Augensalben eingesetzt. Immer mit dem Ziel, den Augeninnendruck zu senken und somit das Absterben von weiterem Gewebe zu stoppen. Sinnvoll sind Produkte in Einzeldosis-Behältnissen, da diese ohne Konservierungsmittel auskommen. So können Reizungen und die Gefahr eines trockenen Auges reduziert werden. Was bei Augentropfen sonst noch beachtet werden sollte und wie man sie am besten anwendet, lesen Sie in unserem „Augentropfen-Guide“.
Für die Therapie werden verschiedene Wirkstoffe eingesetzt, die je nach Schweregrad vom Augenarzt bzw. der Augenärztin individuell ausgewählt werden. Neue Ansatzpunkte für Therapien werden in Studien untersucht, wobei Medikamente, welche die Durchblutung im Auge fördern und die Nerven schützen, vielversprechend sein könnten. Laserbehandlungen oder eine Operation sind dann sinnvoll, wenn die Erkrankung bereits sehr weit fortgeschritten ist.

Nahrungsergänzungsmittel bei Glaukom sinnvoll?
In Studien konnten positive Effekte bestimmter Mikronährstoffe festgestellt werden. Dazu gehören beispielsweise Antioxidantien wie Coenzym Q10 und Vitamin E. Sie sind häufig in Nahrungsergänzungsmitteln zur Stärkung der Sehkraft enthalten, wobei hier unbedingt auf eine hohe Qualität geachtet werden muss. Lassen Sie sich bezüglich Ihres individuellen Anliegens in Ihrer Pluspunkt Apotheke beraten.
Grauer Star durch Linsentrübung charakterisiert
Unter einem Katarakt versteht man eine altersbedingte Linsentrübung, die Sehstörungen wie unscharfes Sehen, eine verblasste Farbwahrnehmung und eine gesteigerte Lichtempfindlichkeit hervorruft. Vor allem im Alter stellt die Linsentrübung eine erhöhte Gefahr für Stürze oder Verkehrsunfälle dar. Eine leichte Eintrübung des Sehens, die meist um das 60. Lebensjahr herum auftritt, wird als normal bezeichnet. Verschiedene Risikofaktoren können die Linsentrübung allerdings zusätzlich beschleunigen.
Dazu gehören beispielsweise:
- Diabetes Typ 2
- Rauchen
- üvermäßiger Alkoholkonsum
- starkes Übergewicht
- bestimmte Medikamente
- erhöhte Sonneneinstrahlung auf die Augen
Grauer Star bei Neugeborenen
Eine angeborene Linsentrübung kann bereits nach der Geburt auftreten. Sie wird oft durch einen Gendefekt oder eine Infektion der Mutter in der Schwangerschaft mit Röteln, Toxoplasmose oder Hepatitis ausgelöst. Im Rahmen des Neugeborenenscreenings können Auffälligkeiten entdeckt und, wenn nötig, weitere Untersuchungen eingeleitet werden.
Katarakt: Keine medikamentöse Therapie möglich

Zur Diagnose dient eine augenärztliche Untersuchung, die aufgrund geschilderter Symptome durchgeführt wird. Im Gegensatz zum Glaukom ist keine Behandlung mit Medikamenten möglich. Schränkt das trübe Sehen den Alltag zunehmend ein, wird im Rahmen einer Operation die Linse gegen eine Kunstlinse ausgetauscht. Durch das Linsen-Implantat kommt es zu einer deutlichen Verbesserung des Sehvermögens.
Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen!
Eine frühzeitige Vorsorgeuntersuchung beim Augenarzt ist bei Glaukom und Katarakt gleichermaßen empfehlenswert. Zur Erkennung eines erhöhten Augeninnendrucks empfiehlt sich eine regelmäßige Kontrolle ab dem 40. und zur Beobachtung der Linsentrübung eine jährliche Kontrolle ab dem 60. Lebensjahr.
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