Die passende Reiseapotheke für Ihren Urlaub
Was Sie bei Ihrer Reiseapotheke beachten sollten
Die Frage, ob eine Reiseapotheke generell notwendig ist, muss man ganz klar mit „ja!“ beantworten. Um nicht zu viel einzupacken, gehen Sie von sich als gesunde Person aus. Für welche Erkrankungen haben Sie bereits Medikamente zu Hause, die Ihnen immer gut geholfen haben? Denken Sie auch an Ihre verschreibungspflichtigen Arzneimittel, die Sie aufgrund einer chronischen Erkrankung regelmäßig benötigen. Ist der Vorrat noch groß genug? Holen Sie sich ansonsten rechtzeitig ein Folgerezept bei Ihrem behandelnden Arzt. Außerdem sind die Reisedauer, das Reiseziel, beispielsweise innerhalb oder außerhalb Europas, sowie die Reiseart entscheidend. Es macht durchaus einen Unterschied, ob Sie in einem gut ausgestatteten 5-Sterne-Hotel verweilen oder mit dem Rucksack auf eigene Faust das Land erkunden.
Auf diese Erkrankungen sollten Sie vorbereitet sein:
- Schmerzen (Zahn, Hals, Kopf, Rücken)
- Reiseübelkeit
- Magen- und Darmbeschwerden wie Durchfall, Sodbrennen oder Unverträglichkeiten
- kleine Verletzungen der Haut oder Prellungen
- Insektenstiche
- Sonnenbrand
- Lippenherpes
- Erkältungserscheinungen wie Husten, Schnupfen oder Schluckbeschwerden
- Ohrenbeschwerden
- Allergien wie Fließschnupfen, Bindehautentzündung oder Hautausschlag
Empfehlungen zu geeigneten Medikamenten und Indikationen finden Sie in unserer Checkliste.
Medikamente nicht zu warm lagern
Für warme Regionen ist es wichtig, die Medikamente nicht zu hohen Temperaturen auszusetzen. Die meisten Arzneimittel können bei Raumtemperatur bis 25 °C problemlos gelagert werden. Verstauen Sie die Reiseapotheke am besten in der Unterkunft an einem leicht klimatisierten Platz, wie dem Schlafbereich, und nicht im warmen Badezimmer. Sind Sie mehrere Stunden mit dem Auto unterwegs, verwenden Sie Kühltaschen mit gefrorenen Kühlelementen. Diese eignen sich auch für Medikamente, die normalerweise durchgehend kühl gelagert werden müssen. Dazu gehören zum Beispiel Insuline für Diabetiker. Informieren Sie sich mithilfe der Packungsbeilage oder in der Apotheke vor der Reise, ob Ihr Mittel durchgehend gekühlt werden muss oder auch einige Zeit bei Raumtemperatur lagern darf. Cremes und Zäpfchen sind generell sehr hitzelabil und können schnell ihre Beschaffenheit oder Wirkung verlieren, weshalb bei diesen Produkten besonders auf die Einhaltung der empfohlenen Lagertemperatur geachtet werden sollte.
Dürfen Medikamente ins Handgepäck?
Arzneimittel, auf die Sie im Urlaub unbedingt angewiesen sind, sollten immer im Handgepäck mitgeführt werden. Am besten teilen Sie den Vorrat auf, damit Sie immer etwas zur Verfügung haben. Bei flüssigen Zubereitungen auf Flugreisen ist die Höchstmenge von 100 ml im Handgepäck zu beachten. Lassen Sie sich im Zweifel vom Arzt einen Transportschein ausstellen. Dieser erlaubt Ihnen das Mitführen spezieller Mengen oder Arzneistoffe. Ein individueller Bedarf für 3 Monate ist unbedenklich. Bei Betäubungsmitteln, wie zum Beispiel starken Schmerzmitteln, muss zwingend die ärztliche Verschreibung bzw. eine vom Arzt ausgefüllte Bescheinigung vorgelegt werden. Informieren Sie sich vor der Einreise in ein Nicht-EU-Land über die individuellen Bestimmungen am Zielort beim Auswärtigen Amt.
10 Tipps für das Reisen mit chronisch Kranken oder Menschen mit Behinderung:
- Rechtzeitige Vorbereitung ist alles! Reiseplanung am besten mit dem behandelnden Arzt
- Impfpass durchchecken lassen für Standard- und passende Reiseimpfungen
- Über Bestimmungen im Zielland informieren, z. B. bei Reisen mit Blindenhunden oder Hilfsmitteln wie einem Rollstuhl im Reisebüro oder dem Hotel nachfragen
- Versicherungen checken (Reiserücktritts- und Auslands-Krankenversicherung vorhanden?)
- Betreuungsformular einfordern
- Transfer zum Flughafen bzw. zum Hotel buchen
- Sitzplatzreservierung im Flugzeug oder dem Zug, ggf. mit individuellen Hinweisen
- Reisedokumente an einem festen Ort lagern und zusammenstellen (Ausweis, Reiseunterlagen, Kofferanhänger, Schwerbeschädigtenausweis, andere Dokumente zur persönlichen Erkrankung)
- Zeitverschiebung beachten und Einnahmezyklus der Medikamente anpassen
- Wichtige Kontakte notieren und über die ärztliche Versorgung am Urlaubsort informieren (nahe gelegene Praxen oder Krankenhäuser)
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