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Autorin: Carolin Kühnast – Apothekerin & Fachautorin
Frau mit Tee und Decke auf dem Sofa

Eine Erkältung richtig auskurieren

Ein leichter Schnupfen, der Hals kratzt und irgendwie fühlen Sie sich auch noch total abgeschlagen – klingt doch halb so wild, oder? Im Alltag nehmen wir Erkältungssymptome nicht immer gleich richtig ernst und versuchen uns irgendwie über Wasser zu halten. Dabei ist es für die Gesundheit von großer Wichtigkeit, eine Erkältung gut auszukurieren. Eine verschleppte Virusinfektion kann nicht nur viel länger andauern, sondern auch weitere Folgeerkrankungen mit sich bringen.

Erkältung: Das sind mögliche Folgeerkrankungen

Wird eine Erkältung nicht richtig auskuriert, kann es zu einer Superinfektion kommen. Das bedeutet, dass sich zur üblichen Virusinfektion bzw. dem grippalen Infekt eine bakterielle Infektion dazugesellt. Der Körper muss nun den neuen und den alten Erreger gleichzeitig bekämpfen. Das Immunsystem arbeitet dabei auf Hochtouren und ist schnell überlastet, was in erster Linie die Symptome verschlimmert und die Krankheitsdauer deutlich verlängern kann. Normalerweise ist eine einfache Erkältung nach maximal 10 Tagen auskuriert, ist dies nicht der Fall, sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden. Wann eine ärztliche Abklärung unbedingt anzuraten ist, erfahren Sie im Detail in unserem Ratgeber zum Thema.

Eine verschleppte Erkältung kann typische Folgen haben:


  • Bronchitis
  • Lungenentzündung
  • Nasennebenhöhlenentzündung
  • Herzmuskelentzündung
  • Hirnhautentzündung

Eine Bronchitis entsteht durch einen Etagenwechsel der Symptome von den oberen Atemwegen hin zu den unteren. Bakterien verursachen dort eine Entzündung, welche schleimigen Husten, Halsschmerzen, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Fieber auslösen kann. Im schlimmsten Fall geht die Bronchitis in eine Lungenentzündung über, an der jährlich in Deutschland rund 800.000 Menschen erkranken. Ältere Personen, Kinder und Menschen mit geschwächtem Immunsystem sind davon am häufigsten betroffen. Umso wichtiger, dass es gar nicht dazu kommt. Seltener entwickelt sich eine Herzmuskelentzündung, bei welcher die Viren das Herz befallen. Symptome reichen von Müdigkeit und Abgeschlagenheit bis hin zu Atemnot, Herzstolpern oder Brustschmerzen. Hier ist der Gang zum Arzt unumgänglich. Körperliche Schonung über mehrere Monate ist dann nicht mehr wegzudiskutieren.

Einen Gang zurückschalten. Gönnen Sie sich Ruhe und Pausen

Ganz oben auf der To-Do Liste sollten ausreichend Ruhe und Schlaf stehen. Der Körper arbeitet auf Hochtouren, um die Erkältungsviren abzuwehren und benötigt dafür sehr viel Kraft. Deshalb schwächt jede starke Bewegung oder Anstrengung das Immunsystem zusätzlich. Auch Stress verbraucht enorm viel Energie und führt dazu, dass sich Viren leichter ausbreiten können. Medikamente aus der Apotheke, mit denen die einzelnen Symptome behandelt werden, lassen Sie sich zeitweise schnell besser fühlen. Jetzt ist es wichtig, diese „Besser-Fühl-Phasen“ nicht mit starker körperlicher Aktivität, Arbeit oder Stress zu füllen. Natürlich können Sie damit den einen oder anderen Tag gut überstehen und funktionieren, sollten sich abends aber immer ausreichend Ruhe und Pausen gönnen. Ihr Körper braucht das jetzt.

5 Gründe, warum eine Sportpause so wichtig ist


Sportschuhe, Yogamatte und Sportgeräte

  • Sport belastet den Körper zusätzlich und führt dazu, dass das Immunsystem die Viren nicht richtig abwehren kann. Vor allem bei einem Zusammenspiel verschiedener Symptomer wie Fieber, Kopfschmerzen und Husten ist eine Pause erforderlich.
  • „Ausschwitzen“ ja, aber nur unter der warmen Bettdecke oder bei einem Erkältungsbad! Wird die Belastung durch Sport zu hoch, ist das Schwitzen kontraproduktiv.
  • Dem Körper Zeit geben – eine Sportpause von mindestens einer Woche ist anzuraten. Die Symptome müssen in jedem Fall komplett ausgeheilt sein. Hören Sie hier ganz intuitiv auf Ihren Körper, wann dieser wieder bereit ist.
  • Sonderfall Corona-Infektion – die Trainingspause sollte hier mindestens 14 Tage betragen, da eine unbemerkte Herzmuskelentzündung sonst zum Problem werden kann. Um ganz sicher zu gehen, einmal vom Hausarzt gründlich durchchecken lassen.
  • Ausnahmen bestätigen die Regel: Wer lediglich an einem leichten Schnupfen ohne Begleitsymptome leidet, kann ein mildes Training weiterhin durchführen. Walken oder moderates Laufen an der frischen Luft eignen sich besonders gut.

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