Gesundheitsmythen im Check
Fakt oder Irrglaube? Es gibt sehr viele Mythen und Weisheiten rund um das Thema Gesundheit. Manche existieren bereits seit Hunderten von Jahren, andere gelten eher als Modeerscheinungen. Es ist wichtig zu verstehen, dass viele Gesundheitsratschläge gut erforscht und durch wissenschaftliche Daten belegt sind. Andere beruhen eher auf langjährigen Erfahrungen und individuellen positiven Erlebnissen.
Aussage 1: „An apple a day keeps the doctor away“
Die Tatsache, dass ein Apfel am Tag den Arztbesuch verhindern kann, sollte nicht wortwörtlich genommen werden. Dennoch punktet der Apfel mit einer Vielzahl gesunder Inhaltsstoffe, die das Immunsystem, die Verdauung und die Darmflora positiv beeinflussen. Neben viel Vitamin C enthält die Power-Frucht auch verschiedene B-Vitamine sowie Kalium, Calcium, Eisen und Polyphenole. Der enthaltene Ballaststoff Apfelpektin unterstützt eine gesunde Verdauung und dient den guten Darmbakterien als Futter. Tipp: Auf alte Sorten setzen und die Schale mitessen. So nimmt man die geballte Ladung Apfel-Gesundheit auf.
Aussage 2: Bei Nasenbluten den Kopf in den Nacken legen
Bei Nasenbluten legt man instinktiv den Kopf in den Nacken, damit das Blut nicht unkontrolliert aus der Nase läuft. Dies führt allerdings dazu, dass es vermehrt in den Magen gelangt und so Übelkeit verursachen kann. Zukünftig sollten Sie dies besser vermeiden und stattdessen den Kopf nach vorn beugen, damit das Blut herauslaufen kann. Zusätzlich hilft eine aufrechte Körperhaltung, um den Blutdruck im Kopf zu verringern sowie ein kalter Lappen im Nacken, damit sich die Gefäße in der Nase zusammenziehen können. So lässt sich eine harmlose Blutung innerhalb weniger Minuten stoppen.
Aussage 3: Bei Durchfall zu Salzstangen und Cola greifen
Bei Durchfall leidet der Körper unter einem akuten Flüssigkeits- sowie Elektrolytmangel. Um dieses Ungleichgewicht zu kompensieren, sollte man besser nicht zu Cola und Salzstangen greifen. Der Mythos beruht auf der Tatsache, dass Cola Zucker und Salzstangen Salz enthalten. Das Verhältnis ist allerdings nicht optimal, weshalb davon dringend abgeraten werden sollte. Besser eignen sich vorgefertigte Salz-Zuckermischungen aus der Apotheke, die den Körper mit den richtigen Mineralien versorgen, ohne den Körper zusätzlich auszutrocknen.
Aussage 4: Lachen ist gesund
Ein herzhaftes Lachen festigt nicht nur die Gemeinschaft zwischen Menschen, sondern bringt auch zahlreiche positive Gesundheitseffekte mit sich. Durch das tiefe Einatmen beim Lachen wird der Körper besonders gut mit Sauerstoff versorgt, was das Herz-Kreislauf-System trainiert und die Leistungsfähigkeit verbessert. Außerdem stärkt Lachen das Immunsystem, indem es bestimmte Abwehrzellen im Körper aktiviert. Glückshormone sorgen für gute Stimmung und reduzieren akute Anspannung. Lachen sollte also ein fester Bestandteil des Tages sein.
Aussage 5: Der Sprung ins kalte Wasser ist schlecht fürs Herz
Diese Weisheit sollte vor allem in den heißen Sommermonaten beachtet werden. Springt man überhitzt in kühles Wasser, kann es zu einem Kälteschock kommen. Dafür sind zwei Reize verantwortlich, die beim Eintauchen gleichzeitig aktiviert werden. Der Tauchreflex verhindert das Atmen unter Wasser, wobei die durch den Temperaturunterschied ausgelöste Hyperventilation die Atmung aktiviert. Das führt dazu, dass die Atmung nur für einen kurzen Moment angehalten werden kann und dadurch die Gefahr des Ertrinkens erhöht ist. Außerdem lässt der Kältereiz die Gefäße zusammenziehen, was Blutdruck und Herzfrequenz ansteigen lässt. Vorsichtig sollten insbesondere Personen mit Vorerkrankungen am Herzen sein.
Aussage 6: Karotten sind gut für die Augen
Karotten sind weltweit sehr beliebt und haben den Großteil des Jahres Saison. Sie enthalten einen sehr hohen Gehalt an Carotinoiden, welche in den orangen Sorten vor allem als Beta-Carotin vorliegen. Dieser sekundäre Pflanzenstoff wird im Körper zu Vitamin A umgewandelt, was wichtig ist für das Sehen in der Nacht. Untersuchungen zu Folge kann der Verzehr vieler Karotten die Sehkraft jedoch nicht nennenswert verbessern, denn häufig ist der Körper durch eine ausgewogene Ernährung bereits mit ausreichend Vitamin A versorgt. Denn auch andere Lebensmittel wie Paprika, Süßkartoffeln oder Tomaten enthalten ähnliche Pflanzenstoffe.
Aussage 7: Zwiebelsaft hilft gegen Husten
Hierbei handelt es sich um ein alt bewährtes, traditionelles Hausmittel, welches unter anderem bei Husten eingesetzt wird. Es gibt Hinweise, dass die enthaltenen Schwefelverbindungen wie Allicin eine entzündungshemmende, antivirale und antibakterielle Wirkung haben könnten. Wichtig: Zwiebel ist nicht gleich Zwiebel, weshalb die Wirksamkeit variieren kann. Im Gegensatz dazu bestehen pflanzliche Hustensäfte aus der Apotheke aus standardisierten Pflanzenextrakten, die einen hohen Gehalt an wirksamen Bestandteilen aufweisen, auf den man sich verlassen kann.
Aussage 8: Das Fieber in der Sauna raus schwitzen
Sogenannte Schwitzbäder werden bereits seit mehreren Tausend Jahren praktiziert. Es wird vermutet, dass die heiße Umgebung die eigene Körpertemperatur auf ca. 39 °C ansteigen lassen kann, wie es auch bei Fieber passiert. Diese Hitze verstärkt die Aktivität bestimmter Abwehrzellen und trägt deshalb zu einem gut arbeitenden Immunsystem bei. Auch wenn die genauen Effekte nicht abschließend belegt sind, gibt es Hinweise darauf, dass durch häufige Saunagänge das Erkrankungsrisiko verringert werden kann. Bei einem akuten Infekt sollte auf den Saunagang jedoch besser verzichtet werden, denn die Hitze belastet den geschwächten Körper zusätzlich. Tipp: immer in Maßen, solange man sich wohlfühlt.