Mit gesundem Schlaf das Gedächtnis fördern
Viele Menschen können vormittags besser und leistungsfähiger agieren als nach dem Mittagessen. Das bekannte Nachmittagstief, bei dem die nächste Tasse Kaffee nicht weit sein darf, entsteht häufig, da es mittags keine ausreichende Ruhepause gibt. Das merkt man vor allem dann, wenn der Vormittag mit viel geistiger Arbeit verbunden war oder die vergangene Nacht nur mit wenig Schlaf vorausgegangen ist. Da liegt es nahe, dass das Schlafverhalten einen entscheidenden Einfluss auf die Gedächtnisleistung und Konzentration hat. Doch warum ist das eigentlich so?
Guter Schlaf ist Wichtig
Ein ausreichender und gesunder Schlafrhythmus ist wichtig für Körper und Geist. Die Energiespeicher werden wieder aufgefüllt und die Erfahrungen des Tages verarbeitet. Der Körper durchläuft dabei verschiedene Schlafphasen, die nur im Zusammenspiel die optimale Erholung versprechen.
- Einschlafen – Der Körper kommt zur Ruhe, entspannt sich und lässt Gedanken los. Die Atmung wird gleichmäßiger und der Puls verlangsamt sich.
- Leichtschlaf – Muskeln, Atmung und Herzschlag entspannen sich weiter. Typisch: Leichte Muskelzuckungen. Diese Übergangsphase tritt zusätlich vor dem Erwachen erneut auf.
- Tiefschlaf – wichtige Regenerationsphase des Körpers. Hier werden Zellen repariert und das Immunsystem gestärkt. Die Körpertemperatur ist verringert.
- REM-Schlaf – Das Gehirn ist besonders aktiv, da die Ereignisse des Tages verarbeitet werden. Diese Phase ist essenziell für eine gesunde Gedächtnisleistung. Der Schlaf ist sehr fest, sodass man nur schwer geweckt werden kann. Diese Phase wird auch als Traumphase bezeichnet.
Im Laufe der Nacht wechseln sich Tiefschlaf- und REM-Schlafphase mehrfach ab. Die REM-Schlafphasen nehmen vor dem Aufwachen zu und münden zuletzt in die Aufwachphase. Alle Bereiche des Schlafs sind enorm wichtig, damit man morgens erholt aufwacht und den Tag leistungsfähig durchleben kann.
Wann schlafen wir zu wenig?
Jeder Mensch hat ein individuelles Schlafbedürfnis. Forschungen zu Folge liegt die optimale Schlafenszeit bei sieben bis acht Stunden. Kann man tagsüber auch bei längerer sitzender Tätigkeit aufmerksam und konzentriert arbeiten, gilt das als Zeichen für einen ausreichenden Schlaf. Das können auch nur sechs oder sogar neun Stunden sein.
Stressiger Alltag - ein Teufelskreis
So schön die Theorie klingt, so schwierig ist bei vielen Menschen die Umsetzung. Chronischer Stress im Alltag, Unzufriedenheit oder Grübeleien rund um die Aufgaben am nächsten Tag bei der Arbeit verhindern einen gesunden und erholsamen Schlaf. Schlechtes Einschlafen verkürzt beispielsweise die gesamte Schlafdauer und Stress kann zu ungenügenden Regenerationsphasen führen. Da nachts neue Nervenverbindungen geknüpft werden, Erlerntes verarbeitet und unnötige Erinnerungen geschwächt werden, kann ein ungesunder Schlaf langfristig die Gedächtnisleistung verringern. Medikamente aus der Apotheke oder chemische Schlafmittel vom Arzt können kurzzeitig Abhilfe schaffen, sollten jedoch nicht langfristig angewendet werden. Besser ist eine gezielte Stressreduktion sowie Ursachenforschung, um die Schlafprobleme dauerhaft zu bekämpfen.
Tipps für einen gesunden Schlaf und optimale Konzentration
- Sieben Stunden erholsamen Schlaf anpeilen.
- Digitale Medien vor dem Schlafengehen weglegen und den Fernseher ausschalten!
- Das Licht reduzieren: So wird das körpereigene Schlafhormon Melantonin produziert, welches das Einschlafen fördert.
- Die letzte Tasse Kaffee nicht zum Abendessen trinken!
- Nervenaufreibende Filme, Serien oder Nachrichten nicht direkt vor dem Schlafengehen konsumieren.
- Rituale helfen: Kurz vor dem Schlafengehen ein paar Seiten im Lieblingsbuch lesen und eine kleine Tasse Tee trinken.
- Den Geist zur Ruhe bringen mit Yoga, Meditation oder Atemübungen: Da reichen schon zehn Minuten - online gibt es passende Musiklisten, die unterstützen können.
- Ist dein Schlafzimmer ein „Wohlfühlraum“? Nein? Dann gleich ändern! Eine gemütliche Atmosphäre fördert das gesunde Schlafen!