Zahnpasta-Guide: Wann sollte man welche Zahnpasta anwenden?
Die Zahnpasta bildet die Grundausstattung für die tägliche Zahnpflege. Doch Zahnpasta ist nicht gleich Zahnpasta, denn es gibt Unterschiede in der Zusammensetzung und den Anwendungsbereichen. Wir geben Ihnen einen kurzen Überblick.
Die Basis für jede Zahncreme bilden neben Wasser die Putzkörper bzw. Abrasivmittel zur Entfernung des Zahnbelags und dem Polieren der Zahnoberfläche. Zusätzlich enthält Zahnpasta verschiedene Stoffe, die für die Schaumbildung, die Struktur und den Geschmack sorgen. Darüber hinaus können der Zahnpasta bestimmte Inhaltsstoffe beigefügt werden, die die Gesundheit der Zähne fördern sollen. Dazu gehören in erster Linie Fluoride zur Remineralisierung des Zahnschmelzes und zur Vorbeugung von Karies.
Positive Eigenschaften von Fluoriden in Zahnpasta:
- fördern die Remineralisierung und stärken so den Zahnschmelz
- helfen dabei, säurebedingten Schäden am Zahnschmelz vorzubeugen
- können einer Karies im Anfangsstadium entgegenwirken
- hemmen das Wachstum von Kariesbakterien
Zahnpasta mit Fluorid – ja oder nein?
Fluorid ist ein Spurenelement, das unser Körper für den Aufbau von Zähnen und Knochen benötigt. Es kommt natürlicherweise in Trinkwasser und Lebensmitteln vor. Bei der Auswahl der richtigen Zahnpasta für die tägliche Zahnputzroutine stellt sich immer wieder die Frage, ob man eine Zahncreme mit oder ohne Fluorid verwenden sollte. Zahnärztinnen und Zahnärzte empfehlen hier klar die Zahnpasta mit Fluorid, denn in Bezug auf die Kariesprävention reicht das über Wasser und Nahrung aufgenommene Fluorid nicht aus. Zahnpasta mit Fluorid unterstützt durch die enthaltenen Putzkörper nicht nur die mechanische Reinigung der Zähne mit der Zahnbürste, sondern kann wie bereits erwähnt zur Kariesprophylaxe beitragen.
Aufgrund dieser Eigenschaften sind Fluoride in den meisten handelsüblichen Zahncremes enthalten. Eine Überdosierung muss man jedoch nicht befürchten, denn der Fluoridgehalt in Zahnpasta ist in Deutschland gesetzlich geregelt und auf 0,15 % beschränkt. Beachten sollte man jedoch, dass Kinder weniger Fluorid aufnehmen sollten als Erwachsene. Spezielle Zahncremes für Kinder enthalten daher mit 500 bis 1000 ppm (parts per million) deutlich weniger Fluorid als eine Zahnpasta für Erwachsene. Mehr zum Thema Zähneputzen bei Kindern lesen Sie in unserem Ratgeber.
Zahnpasta für verschiedene Ansprüche und Beschwerden
Neben herkömmlicher Zahnpasta für die tägliche Anwendung stehen spezielle Zahncremes zur Verfügung, die auf verschiedene Bedürfnisse und an typische Beschwerdebilder angepasst sind. Das sind zum Beispiel:
- Zahnpasta gegen Zahnfleischbluten oder Paradontose: Enthält neben Fluoriden oftmals Mineralsalze für die gründliche Entfernung von Plaque. Auch Kamille als Inhaltsstoff ist möglich, da diese entzündungshemmend wirkt und einer sogenannten Gingivitis (Zahnfleischentzündung) so entgegenwirken kann.
- Zahnpasta für schmerzempfindliche Zähne: Desensibilisierende Wirkstoffe wie Zinnfluorid können die Schmerzempfindlichkeit, die häufig durch freiliegende Zahnhälse verursacht wird, reduzieren.
- Zahncreme für weiße Zähne: Enthält einen höheren Anteil an Putzkörpern zur effektiven Entfernung von oberflächlichen Verfärbungen, zum Beispiel durch Kaffee oder Tee.
- Zahnpasta zum Schutz vor Zahnschmelzabbau: Die Anwendung spezieller Zahncremes kann dazu beitragen, den Zahnschmelz vor säurebedingtem Abbau zu schützen. In der Regel handelt es sich um fluoridhaltige Zahnpasta oder um Zahngel mit hoher Fluorid-Dosierung, das wöchentlich verwendet wird. Zusätzlich stehen Zahncremes mit einer Kombination aus Fluorid und Hydroxylapatit zur Verfügung. Das ist künstlicher Zahnschmelz, der dabei helfen kann, angegriffene Zähne zu reparieren.
- Zahncreme für Kinder und Babys: Zahnpasta für Kinder unter sechs Jahren ist an die speziellen Bedürfnisse der Kleinsten angepasst. Sie enthält weniger Fluorid und unterscheidet sich auch in Bezug auf den Geschmack von Zahncreme für Erwachsene. Mehr dazu lesen Sie in unserem Ratgeber.
Mundspülungen, Zahngel und Co.
Zusätzlich zu Zahnpasta und Zahnseide oder Interdentalbürsten zur Reinigung der Zahnzwischenräume kann täglich eine Mundspülung angewendet werden. Dabei unterscheidet man zwischen kosmetischem Mundwasser und medizinischen Mundspülungen. Eine kosmetische Mundspülung fungiert als Ergänzung zur täglichen Mund- und Zahnpflege. Sie enthält je nach Anwendungsgebiet spezielle Inhaltsstoffe wie Fluoride und kann zur Bekämpfung von Mundgeruch, zum Wegspülen von Essensresten (zum Beispiel bei Zahnspangenträgern oder -trägerinnen) oder zur zusätzlichen Prävention von säurebedingtem Zahnschmelzabbau eingesetzt werden. Medizinische Mundspülungen hingegen enthalten in der Regel desinfizierende bzw. antibakterielle Wirkstoffe wie Chlorhexidin oder ätherische Öle. Sie werden kurzzeitig angewendet, etwa bei Zahnfleischentzündungen, nach der Behandlung von Parodontose oder Zahnwurzelentzündungen sowie nach Operationen im Mundraum.
Zur effektiven Kariesprophylaxe und bei besonders schmerzempfindlichen Zähnen kann außerdem ein spezielles Zahngel verwendet werden. Dabei handelt es sich nicht um eine klassische Zahncreme, sondern um ein medizinisches Dentalgel, das nicht täglich, sondern in der Regel einmal wöchentlich zum Zähneputzen eingesetzt wird. Grund dafür ist die hohe Konzentration von Fluoriden, die zur Reduzierung des Kariesrisikos, zur Remineralisierung des Zahnschmelzes sowie zum Rückgang einer entstehenden Karies beitragen kann. Dentalgele wie elmex gelée sind ebenso wie medizinische Mundspülungen apothekenpflichtig und nicht in Drogerien und Supermärkten erhältlich.