Nagelpilz: Mit Geduld zum Ziel
Ein Fall für ärztliche Behandlung?
- Haben Sie Diabetes, leiden unter einem geschwächten Immunsystem oder sind mehr als zwei Nägel betroffen, lohnt sich der Gang zum Arzt. Auch wenn mehr als zwei Drittel des Nagels befallen ist, kann ein Gang zum Arzt ratsamsein. Der Grund: Wenn sich der Pilz bis zur Nagelwurzel ausgebreitet hat, besteht die Gefahr, dass Sie sich trotz konsequenter Behandlung immer wieder infizieren.
Nicht nur ein ästhetisches Problem
Nagelpilz wird in Fachkreisen Onychomykose genannt. Dieser wird durch bestimmte Pilze ausgelöst, die auch Haut und Haare befallen - sogenannte Dermatophyten. So wie Fußpilz, heilt Nagelpilz ohne Behandlung nicht ab. Besonders anfällig ist man für eine Infektion, wenn das Nagelbett nicht mehr intakt ist. Dies kann durch eine Sportverletzung oder zu enge Schuhe entstehen. Dann kann der Erreger die Einrisse im Nagel als Eintrittspforte nutzen.
Außerdem begünstigt ein geschwächtes Immunsystem - so wie bei den meisten Infektionskrankheiten – eine Ansteckung. Diese zeigt sich i.d.R. in Form eines verdickten, gelblichen Nagels. Meistens ist zunächst der große Zeh betroffen. Unbehandelt kann sich der Pilz auf den ganzen Nagel, weitere Zehennägel und die Haut ausbreiten. Also ist auch hier empfohlen: Möglichst früh behandeln.
Der unsichtbare Begleiter
Weil Zehennägel nur sehr langsam wachsen, dauert die Therapie i. d. R. 9-12 Monate. Sicher fragen Sie sich, wie man so die Motivation nicht verlieren soll. Eine Lösung bieten z. B. wirkstoffhaltige Nagellacke. In aussagekräftigen Studien erzielte ein Nagellack mit dem Wirkstoff Ciclopirox die besten Ergebnisse. Weil dieser Nagellack wasserlöslich ist, ist es sinnvoll, ihn täglich aufzutragen. Die bequemere Alternative sind spezielle Nagellacke mit dem Wirkstoff Amorolfin. Zunächst wird der verdickte Nagel mit einer der beigelegten Feilen abgetragen. Danach kann der Lack aufgetragen werden. Weil dieser Lack nicht wasserlöslich ist, brauchen Sie ihn nur einmal wöchentlich auftragen. Nach 10 Minuten Einwirkzeit können Sie sogar kosmetischen Nagellack auftragen – und das, ganz ohne die Therapie zu beeinträchtigen. Wenn Sie im Sommer gern regelmäßig schwimmen gehen oder offene Schuhe tragen, empfehlen wir Ihnen dieses Produkt. Darüber hinaus gibt es Arzneimittel mit den Wirkstoffen Terbinafin und Bifonazol. Über die genaue Anwendung informieren wir Sie gerne.
Tipps: So stecken Sie sich nach erfolgreicher Therapie nicht erneut an
- Behandeln Sie den Nagelpilz solange, bis der Nagel gesund nachgewachsen ist.
- Und noch etwas länger: Auch den gesunden Nagel für mind. 4 Wochen weiterbehandeln.
- Zusätzlich ist es ratsam auch den betroffenen Fuß nach der Nagelpilztherapie mit einer Fußpilzcreme zu behandeln um erneute Infektionen aus der Haut zu vermeiden.
- Bettwäsche und Socken während der Behandlung bei mind. 60 Grad waschen.
- Desinfizieren Sie alle Ihre Schuhe von innen.
- Wechseln Sie mind. 1 × täglich die Socken.
- Tragen Sie Socken aus Baumwolle. Diese sind nicht nur angenehm weich, sondern auch luftdurchlässig.