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Autorin: Carolin Kühnast – Apothekerin & Fachautorin
Jugendliche liegt auf einer blühenden Blumenwiese

Allergien bei Kindern erkennen und behandeln

Als Allergie bezeichnet man eine Überreaktion des Körpers auf meist harmlose Stoffe aus der Umwelt. Es gibt verschiedene Arten von allergischen Reaktionen, wobei im Kindesalter am häufigsten Heuschnupfen, Neurodermitis, allergisches Asthma, Nahrungsmittel- sowie Kontaktallergien auftreten. Aktuellen Daten zufolge leiden mehr als zwei Millionen junger Menschen in Deutschland an einer derartigen Erkrankung. Allergien werden je nach Beschwerdebild in verschiedene Typen eingeteilt.

Was fördert Allergien im Kindesalter?

Meist besteht bei Allergikern eine genetische Vorbelastung. Die moderne Lebensweise mit hohen Hygienestandards und der eingeschränkte Kontakt zu Erdkeimen und Tieren fördert die Entstehung einer Allergie. Auch Zigarettenrauch, Übergewicht, Duftstoffe aus Pflegeprodukten oder Schimmelpilzbefall in Innenräumen tragen dazu bei, dass vermehrt typische Symptome bei Kindern vorkommen. Im Gegensatz dazu stellen Impfungen kein Risiko für die Entstehung von Allergien dar, weshalb alle empfohlenen Immunisierungen durchgeführt werden sollten.

Diagnostik an kleine Kinder angepasst

Bei ersten Hinweisen auf eine Allergie sollten Kinder optimalerweise im Alter zwischen 2 und 3 Jahren der Kinderärztin oder dem Allergologen zur Diagnosestellung vorgestellt werden. Insbesondere bei Heuschnupfen ist es wichtig, rechtzeitig eine geeignete Therapie zu beginnen, damit sich im Verlauf nicht zusätzlich Asthma entwickelt. Denn tatsächlich ist Asthma eine häufige Folgeerkrankung von nicht oder zu spät diagnostizierten Allergien.

Im Gespräch werden potenzielle Auslöser ausfindig gemacht. Ein Bluttest auf wichtige Antikörper wird bei Kleinkindern einem Prick-Test vorgezogen, da so starke Rötungen und Juckreiz vermieden werden. In einigen Fällen kann auch ein Provokationstest durchgeführt werden, bei dem das Allergen inhalativ aufgenommen und eine mögliche Reaktion beobachtet wird. Weitere wichtige Informationen zur Diagnose bei Allergien lesen Sie in unserem Ratgeber zu dem Thema.

Häufig bei Kindern: Nahrungsmittelallergien

In den letzten Jahren zeigt sich eine stetige Zunahme von Nahrungsmittelallergien bereits im Kindergartenalter. Als Auslöser kann theoretisch jedes beliebige Lebensmittel in Frage kommen, wobei Säuglinge meist auf Kuhmilch, Soja oder Hühnerei und Kinder auf Erdnüsse, Baumnüsse, Fisch sowie Weizen reagieren. Typische Symptome sind Hautausschläge, Schwellungen der Schleimhäute an den Augen, im Mund oder an den Lippen und Juckreiz. Auch Magen-Darm-Beschwerden treten in diesem Zusammenhang auf. Besonders heftige Symptome können auch ein Hinweis auf die seltene Nahrungsmittelallergie FPIES sein.

Was versteht man unter FPIES?

Die seltene Lebensmittelprotein-induzierte Enterocolitis, kurz FPIES, tritt vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern auf und entsteht nach dem Verzehr allergieauslösender Lebensmittel. Die Symptome zeigen sich innerhalb von ein bis vier Stunden und bestehen aus heftigem und wiederholtem Erbrechen, welches mit einem schnellen Flüssigkeitsverlust des kleinen Körpers einhergeht. Oft ist ein Krankenhausaufenthalt notwendig. Im Gegensatz zu einer klassischen allergischen Reaktion entsteht FPIES typischerweise ohne die Beteiligung von IgE-Antikörpern und Histamin. Im Alltag muss auf allergieauslösende Lebensmittel verzichtet werden. In den meisten Fällen verschwindet FPIES bis zum Eintritt in die Schule wieder von selbst.

Behandlung von Allergien bei Kindern

Die Therapie richtet sich nach den individuellen Symptomen der Allergie und umfasst eine Allergenvermeidung, Medikamente wie Antihistaminika, die spezifische Immuntherapie bzw. Hyposensibilisierung sowie insbesondere bei Pollenallergie eine Befeuchtung der gereizten Schleimhäute. Lesen die mehr zu den Behandlungsmöglichkeiten bei Heuschnupfen hier.

Schon gewusst?


Spannend: Eine große deutsche Studie untersucht aktuell die Wirksamkeit von speziell entwickelten Pflastern zur Immuntherapie bei Kindern mit Erdnussallergie. Der Schwerpunkt liegt darauf, herauszufinden, ob eine frühzeitige Desensibilisierung bei Kindern zwischen 4 und 7 Jahren möglich ist.

 

5 Tipps, um Allergien bei Kindern vorzubeugen


Mädchen auf einer Sommerwiese mit Pusteblume
  • Vollwertige und ausgewogene Kost anstatt spezieller Diät in der Schwangerschaft: Empfohlen wird der Verzehr einer Vielzahl von Lebensmitteln, da so bereits im Mutterleib der Kontakt mit zahlreichen Nahrungsmitteln zustande kommt.
  • Wenn möglich, das Kind stillen: Moderne Formula-Mahlzeiten stellen einen sehr guten Ersatz zur Muttermilch dar. Studien deuten allerdings darauf hin, dass durch das Stillen bestimmten Allergien vorgebeugt werden kann.
  • Zur Beikosteinführung bei Babys auf Vielseitigkeit achten: So werden Darm und Immunsystem von Beginn an trainiert, was die Grundlage für ein intaktes Immunsystem darstellt. Auch potenzielle Allergieauslöser wie Erdnüsse oder Äpfel können beispielsweise als Mus in den Brei eingerührt werden. Hier in kleinen Portionen und mit einem Abstand von einigen Tagen einführen.
  • Haustiere erwünscht: Babys und Kleinkinder dürfen bedenkenlos mit Tieren zusammen aufwachsen. Hunde können womöglich sogar das Asthmarisiko minimieren.
  • Kinderzimmer regelmäßig lüften: Das beugt Feuchtigkeitsstau und der Ausbreitung von Schimmelpilzen vor.

 

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