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Autorin: Carolin Kühnast – Apothekerin & Fachautorin
Frau die mit Händen ein Herz formt

Herzinfarkt bei Frauen – Frauenherzen schlagen anders

Am 2. Februar findet in Deutschland zum zweiten Mal der „Go Red Day“ statt. Ganz unter dem Motto „Frauenherzen schlagen anders“ wird auf die geschlechtsspezifischen Unterschiede von Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufmerksam gemacht. Die Kampagne der Deutschen Herzstiftung möchte damit vor allem über die unterschiedlichen Symptome eines beginnenden Herzinfarktes aufklären und Frauen dazu ermutigen, Beschwerden ernst zu nehmen und frühzeitig zu handeln. Auch die Förderung von Gleichstellung bei der Vorsorge und Therapie stehen im Vordergrund. Unter dem Hashtag #GoRedDay werden die Informationen über die sozialen Netzwerke geteilt und jeder kann mitmachen. Das Tragen eines roten Kleidungsstückes symbolisiert an diesem Tag die Zusammengehörigkeit und steht als Symbol für die weibliche Herzgesundheit.

5 Fakten, warum die Aufklärung so wichtig ist:


  • weltweit sterben Frauen häufiger an einem Herzinfarkt als Männer, in Deutschland ist es umgekehrt: 2/3 sind Männer und 1/3 sind Frauen.
  • in Deutschland erleiden jährlich rund 300.000 Menschen einen Herzinfarkt.
  • die Symptome eines Frauen-Herzinfarktes sind diffuser und uneindeutiger.
  • Frauen warten länger, bis sie den Notarzt rufen und landen so durchschnittlich eine Stunde später in der Notaufnahme als Männer.
  • in den Wechseljahren erleiden Frauen häufiger einen Herzinfarkt aufgrund von weniger schützenden Östrogenen im Körper.

Schon lange keine Männerkrankheit mehr

Die typischen Symptome eines Herzinfarktes treten tatsächlich häufiger bei Männern als bei Frauen auf. Typisch sind Atemnot und Schmerzen in der Herzgegend, die in den linken Arm ausstrahlen. Bei Frauen kann sich der Schmerz stärker verteilen und wird nicht so spezifisch wahrgenommen. Die Schmerzen können in der Magengegend, dem Oberbauch oder im Rücken auftreten. Übelkeit, Erbrechen und Schwindel gesellen sich oft hinzu. Diese Unterschiede sind es, weshalb Frauen erst später um Hilfe bitten oder den Notarzt rufen. Hinzu kommt, dass das individuelle Herzinfarktrisiko nicht bekannt ist. Deshalb wird ab dem 40. Lebensjahr ein jährlicher Check-Up beim Hausarzt empfohlen. So können Bluthochdruck oder erhöhte Blutfettwerte rechtzeitig erkannt und therapiert werden. Wer sein Herzinfarkt-Risiko von zu Hause aus bestimmen möchte, kann auf der Website der Deutschen Herzstiftung einen einfachen Online-Test durchführen.

Risikofaktoren kennen

Neben den Risikofaktoren, die für beide Geschlechter gelten, sind bei Frauen zusätzlich hormonelle Veränderungen in den verschiedenen Lebensphasen zu beachten. Frauen, die in der Schwangerschaft einen Diabetes oder Bluthochdruck entwickelt haben, erleiden im späteren Leben häufiger einen Herzinfarkt. Auch Zyklusstörungen mit besonders langen oder sehr kurzen Phasen steigern das individuelle Herzinfarktrisiko. Die weiblichen Sexualhormone spielen dabei eine entscheidende Rolle, denn Östrogene schützen das weibliche Herz. In den Wechseljahren produziert der Körper weniger davon, weshalb durchschnittlich ab Mitte 40 das Risiko für Herzkreislauferkrankungen ansteigt.

Frauenherzen schlagen wirklich anders:


Nämlich durchschnittlich etwas schneller als die von Männern. Sie sind im Allgemeinen kleiner und weniger elastisch. Das Herz muss deshalb stärker pumpen, um ausreichend Blut durch die Gefäße zu transportieren. Der Ruhepuls liegt in der Regel etwas höher als der von Männern, wobei es hier Unterschiede aufgrund von Alter, Fitness und genetischen Veranlagungen gibt.

Das Broken-Heart-Syndrom – wenn die Psyche leidet

Vom Syndrom des gebrochenen Herzens sind fast ausschließlich Frauen in den Wechseljahren betroffen. Die Symptome sind vergleichbar mit denen eines akuten Herzinfarktes, auch im EKG sind typische Veränderungen sichtbar. Dennoch fehlt etwas: das verschlossene Gefäß am Herzen. Dieses Ereignis kann durch eine traumatische und emotionale Erfahrung ausgelöst werden, die das Herz extrem belastet oder auch, im wahrsten Sinne des Wortes, gebrochen hat. Die Ausschüttung großer Mengen an Stresshormonen führt zur Verengung der Herzgefäße und verursacht so typische Herzinfarkt-Symptome. Meistens heilt des Broken-Heart-Syndrom von allein aus, kann aber im schlimmsten Fall auch zum akuten Herzversagen führen.

Sie wollen noch mehr zum Thema Herzinfarkt bei Frauen und allgemein wissen? Weitere Informationen dazu finden Sie in unserem Experten-Interview mit dem Herzchirurgen Prof. Dr. Holzhey und in unserem Ratgeber, zum Thema Herzinfarkt erkennen.

Weitere Tipps und Informationen zum Thema Herzinfarkt:

Person im Arztkittel die sich ein Herz vor die Brust hält

Herzinfarkt: Interview mit Herrn Prof. Dr. Holzhey

Herr Prof. Dr. David Holzhey ist Chefarzt der Herzchirurgie am Helios Universitätsklinikum Wuppertal. Im Interview beantwortet er unsere Fragen zum Thema Herzinfarkt und insbesondere zum Thema Herzinfarkt bei Frauen.

Experten-Interview zum Thema Herzinfarkt
Herz mit Herzschlaglinien

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Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Deutschland weit verbreitet und führen – noch vor den Krebserkrankungen – die Liste der häufigsten Todesursachen an. Doch was macht den Myokardinfarkt so gefährlich?

Ratgeber: Herzinfarkt erkennen

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