Unterleibsschmerzen – Was steckt dahinter?
Schmerzen im Unterleib werden häufig mit Frauenleiden in Verbindung gebracht. Neben den Beschwerden rund um die Regelblutung und den weiblichen Zyklus gibt es allerdings zahlreiche andere Ursachen, die Schmerzen in der unteren Bauchregion hervorrufen können. Verursacher können im Grunde alle Organe sein, die im unteren Drittel des Bauches liegen. Dazu gehören Nieren, Darm, Blase, Harnleiter, Geschlechtsorgane sowie Nerven, Lymphknoten und Gefäße. Diese Vielfalt macht es schwer, die genaue Ursache sofort zu erkennen.
Verschiedene Ursachen für Unterleibsschmerzen
Die Art des Schmerzes im Unterleib reicht von einem leichten Ziehen und Stechen über Druckschmerz bis hin zu starken Krämpfen. Außerdem können die Beschwerden kurzzeitig oder langfristig ausfallen.
Ob und wann Sie einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen sollten, richtet sich nach verschiedenen Gesichtspunkten. Akute Schmerzen unbekannter Ursache sollten sicherheitshalber immer ärztlich abgeklärt werden. Auch wiederkehrende Beschwerden, die allerdings stärker sind als üblich, sind klärungsbedürftig. Handelt es sich um leichte Schmerzzustände, bei denen die Ursache bekannt ist, können Sie die Beschwerden auch erst einmal beobachten. Eine ärztliche Abklärung sollte auch bei auftretenden Begleiterscheinungen wie Fieber, Übelkeit, einer harten Bauchdecke oder Blutungen beim Stuhlgang bzw. beim Entleeren der Blase erfolgen.
Typische Ursachen sind:
- Menstruationsbeschwerden
- Verletzungen, z. B. Leistenbruch
- psychische Ursachen: Stress, Traumata, sexuelle Störungen
- Magen-Darm-Beschwerden, z. B. Verstopfung, Divertikel, wässriger Durchfall
- Nierensteine, Blasensteine
- Entzündungen, z. B. Blinddarm, Blase, Nierenbecken, Prostata
Anzeichen einer akuten Blinddarmentzündung
Eigentlich ist bei einer Blinddarmentzündung nicht der Darm selbst, sondern der sogenannte Wurmfortsatz entündet. So nennt sich eine kleine, längliche Ausstülpung, die am Blinddarm hängt und sich aufgrund verschiedener Einflüsse leicht infizieren kann. Achten Sie besonders auf das Auftreten folgender Symptome:
- Druckschmerz im rechten Unterbauch bzw. zu Beginn im Oberbauch
- Übelkeit, Erbrechen und verminderter Appetit
- Verstopfung, seltener auch Durchfall
- Fieber
- Schmerzen bei Druckausübung auf die betroffene Stelle
Jeden Monat wieder – Menstruationsbeschwerden
Sehr viele Frauen leiden bereits seit der Pubertät daran: Regelschmerzen. Fachlich korrekt werden diese schmerzhaften Monatsblutungen als "primäre Dysmenorrhoe" bezeichnet. Charakteristisch sind schmerzhafte Unterleibskrämpfe, die sich bereits ein bis zwei Tage vor dem Einsetzen der Blutung zeigen können. Je nach Stärke der Schmerzen sollte das Thema mindestens einmal beim Gynäkologen angesporchen werden. Vor allem dann, wenn Beschwerden stärker werden oder den Alltag und die Psyche stark belasten.
Neben leichten, krampfartigen Schmerzen können nämlich auch organische Ursachen im Bereich der weiblichen Geschlechtsorgane vorliegen. Dazu gehören Eierleiter- oder Eierstockentzündungen, Myome (gutartige Wucherungen innerhalb der Gebärmutter) oder eine Endometriose. Eine Endometriose sollte unbedingt erkannt werden, denn dabei vermehrt sich Schleimhaut außerhalb der Gebärmutter. Dieses Gewebe ist zwar gutartig, kann aber sehr starke Schmerzen verursachen und im schlimmsten Fall einen Kinderwunsch negativ beeinträchtigen.
Regelschmerzen richtig behandeln
Sind die Schmerzen nur leicht und einmal ärztlich abgeklärt, können Arzneimittel aus der Apotheke die Symptome verbessern. Dazu eignen sich Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Naproxen, welche Schmerzen und Krämpfe schnell bessern. Aufgrund der blutungsfördernden Wirkung sollte Acetylsalicylsäure, besser bekannt als Aspirin, nicht angewendet werden. Daneben helfen entkrampfende Medikamente wie Butylscopolamin. Wichtig ist eine ausführliche Beratung in der Apotheke, da Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zuvor besprochen werden müssen. Letzteres sollte beispielsweise bei Herzrhythmusstörungen oder Blasenentleerungsstörungen nicht angewendet werden.
Pflanzliche Medikamente können besonders gut langfristig angewendet werden, um den Zyklus im Allgemeinen zu regulieren. Häufig verbessern sich dann Schmerzen, Krämpfe oder auch Symptome, die vermehrt vor dem Einsetzen der Periode auftreten. Mönchspfefferpräparate sollten mindestens für drei Monate eingenommen werden, um einen Erfolg feststellen zu können. Ein Tee aus Schafgarbe und Frauenmantel kann Krämpfe lösen und hat zugleich einen wärmenden Effekt.
Manchmal müssen es auch keine Medikamente sein. Leichte Bewegung wie beim Yoga oder Spazierengehen reguliert Beschwerden während der Periode. Des Weiteren entspannen Wärmeanwendungen und hochdosiertes Magnesium mit 300–400 mg pro Tag die Muskulatur der Gebärmutter. Hier ist auf eine geeignete Qualität des Produktes aus organischen Salzen zu achten. Auch Nahrungsmittel wie Bananen oder Haferflocken enthalten eine große Menge Magnesium und können den Speiseplan während der Periode ergänzen.
Schmerzen nicht einfach so hinnehmen – nutzen Sie die jährliche Vorsorgeuntersuchung bei einer Gynäkologin oder einem Gynäkologen, um solche Beschwerden anzusprechen. Schmerzen während der Periode sind nicht immer normal und können je nach Ursache auch medizinisch behandelt werden.